Willkommen bei der BUND-Ortsgruppe Bretten!

  

Opfer des Klimawandels – Föhrensterben in den Alpen

In den Alpen sterben die Waldföhren (Waldfkiefer , Pinus sylvestris) großflächig ab!
Betroffen sind besonders die trockenen Regionen Wallis (Schweiz), Vinschgau (Südtirol) und das Aostatal. Die abgestorbenen Bäume färben die Berghänge auffällig rostrot.
Den außergewöhnlich heißen Sommer 2015, verbunden mit extremer Trockenheit 2016 konnten die Bäume nicht verkraften. Im Vinschgau fielen im ersten Halbjahr 2017 nur halb so viel Niederschläge wie im langjährigen Durchschnitt. Das Klima in den Alpen hat sich stärker erwärmt als in anderen Gebieten. Dies zeigt sich auch in der kürzeren Wintersportsaison, die inzwischen bis zu zwei Wochen später beginnt und fast einen Monat früher endet.

Die abgestorbenen, trockenen Bäume sind leicht entflammbar, dadurch nimmt die Waldbrandgefahr zu. Die fehlende Waldbedeckung an den Hängen erhöht die Lawinengefahr: Bodenerosion und Hochwasser werden häufiger.
Weitere Infos: Trockenheit im Wasserschloss Schweiz (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL)

BUND beim Naturerlebnistag 2017

Mit den Klängen der Jagdhornbläser eröffnete Oberbürgermeister Wolff den diesjährigen Brettener Naturerlebnistag. Bei herrlichem Spätsommerwetter kamen viele Eltern mit ihren Kindern zum Saatschulgebäude im Großen Wald. Hier konnten sie sich über die Lebensweise, Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen für die nützlichen Wildbienen informieren.
Mitarbeiter des BUND und Biologielehrer des Melanchthon-Gymnasiums, welche die zahlreichen Fragen der interessierten Besucher beantworteten, konnten viele Garten- und Balkonbesitzer für den Schutz der Wildbienen gewinnen. Unter der fachgerechten Anleitung von Schülern konnten Kinder ihre eigenen Nisthilfen herstellen und mit nach Hause nehmen.
Ein Quiz diente zum Kennenlernen heimischer Wildbienen.
Oberbürgermeister Wolff und Frau Bender, die Schulleiterin des Melanchthon-Gymnasiums, konnten sich vor Ort vom Engagement für den Schutz der Wildbienen überzeugen.

Wildbiene des Jahres 2017: Die Knautien-Sandbiene

Ihren Namen hat die Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) von ihrer engen Bindung an die Wiesen-Knautie, auch Acker-Witwenblume genannt. Auf deren Blüte kann man dieses Insekt von Mai bis August beim Nektar- und Pollensammeln beobachten.„Auf naturnahen Wiesen rund um Bretten kann man diese Wildbiene von Anfang Juni bis Ende August beim Blütenbesuch beobachten. Auffällig ist der eingesammelte, leuchtend rosarote Blütenstaub an ihren Hinterbeinen“, weiß Hans-Georg Leonhardt vom BUND Bretten.
Dieses Insekt kann eine Körpergröße von anderthalb Zentimetern erreichen. Kopf und Brust sind schwarz, der Hinterleib ist teilweise rot mit einem schwarzen Punkt.Die Weibchen graben einen Schacht in den Boden, von dem Seitengänge abzweigen, an deren Ende Brutzellen angelegt werden. Diese werden mit Nektar und Blütenstaub gefüllt und mit einem Ei belegt. Die ausschlüpfenden Bienenlarven ernähren sich von diesem Futtervorrat.
„Durch starke Düngung der Wiesen und der daraus folgenden häufigeren Mahd ist der Bestand der Futterpflanzen immer mehr zurückgegangen“, stellt Gerhard Dittes vom BUND fest. Deshalb musste die Knautien-Sandbiene auf der Roten Liste der gefährdeten Insekten als „im Bestand gefährdet“ eingestuft werden. Dies gilt auch für die Kuckucksbiene Nomada armata, die auf die Knautienbiene angewiesen ist, auf der sie parasitiert.
Notwendige Schutzmaßnahme ist die Erhaltung von Wiesen, die nicht gedüngt, nicht zu früh und nur abschnittsweise gemäht werden dürfen. Nur so kann ein ständiges Nahrungsangebot mit den geeigneten Futterpflanzen zur Versorgung der Bienenbrut sichergestellt werden. Viele Wiesen mit Acker-Witwenblumen auf Brettener Gemarkung sind inzwischen unter Beton und Asphalt verschwunden. Deshalb ist es ungewiss, ob die wenigen noch naturnahen Wiesen auf unserer Gemarkung ausreichen, um den Bestand der Knautien-Sandbiene zu erhalten.

Entdeckt : Die Gefleckte Weinbergschnecke

Gefleckte Weinbergschnecke
Sie ist kleiner und dunkler als unsere einheimische Weinbergschnecke, stammt aus dem Mittelmeerraum und bevorzugt deshalb höhere Temperaturen, vor allem mildere Winter wie das Weinbauklima in der Pfalz. Sie hat sich über Frankreich bis zur Rheinebene ausgebreitet, und in manche Gebiete Baden-Württembergs wurde sie eingeschleppt. Jetzt wurde sie auch in Bretten erstmalig beobachtet. Ein aufmerksamer Mitarbeiter des BUND fand dieses Tier an einer Mauer sitzend am Rand der Kernstadt .
Die Gefleckte Weinbergschnecke (Helix aspersa) ist leicht zu erkennen: Auf dem bis zu vier Zentimeter großen, gelb bis braunen Gehäuse befinden sich unterschiedlich ausgeprägte Bänder und gelbe Flecken. Diese Schnecke ist sehr anpassungsfähig. In ihrem Verbreitungsgebiet findet man sie an Wegrainen, Feldern, Gebüschen und Weinbergen. Sie ernährt sich hauptsächlich Gräsern und Blättern, und in Gefangenschaft frißt sie auch gerne Karotten.
Die sommerliche Hitze übersteht sie wochenlang im Trockenschlaf. Dazu verkriecht sie sich im Boden oder in Felsspalten oder sie sitzt eng an Mauern angeschmiegt. Vermutlich als Folge des Klimawandels hat sie sich nach Norden hin ausgebreitet. Weltweit wurde sie in die verschiedensten Länder eingeschleppt.

Immer weniger Insekten in der Feldflur

In einer Aufzählung der Schmetterlinge des Großherzogtums Baden aus dem Jahre 1898 des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe heißt es, dass der Segelfalter „durch das Gebiet verbreitet und an der Bergstraße sogar häufig anzutreffen ist“. In Bretten wurde er zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe des Freibades beobachtet.
So wie diesem eindrucksvollen Schmetterling ist es inzwischen vielen Insekten ergangen: Erst werden sie immer seltener, dann verschwinden sie ganz aus unserer Region. Ältere Autofahrer erinnern sich noch gut daran, dass noch vor wenigen Jahren die Windschutzscheibe ihres Autos bereits nach wenigen Kilometern Fahrt von aufgeprallten Insekten gesäubert werden musste. Heute hauchen nur noch wenige dieser Tiere ihr Leben an der Windschutzscheibe oder am Kühlergrill aus.

Gleich mehrere Ursachen sind für den Rückgang unserer Insektenfauna verantwortlich: weiter lesen

In Bretten daheim : Die Maulwurfsgrille

In einem Lehrbuch der Naturgeschichte von 1834 steht: „Die Maulwurfsgrille, der Gartenkrebs, die auch Werre heißt, hat ausgezackte Händlein an den Vorderfüßen, womit sie, wie mit einer Schaufel, Löcher in die Erde gräbt. Sie thut viel schaden, man giebt sich deshalb viel Mühe, sie auszutilgen.“
Die schaufelartigen Grabhände machen diese bis zu zehn Zentimeter große, braun gefärbte Grille unverwechselbar. Ihren Namen hat das harmlose Insekt von ihren Grabhänden, mit denen sie wie der Maulwurf fingerdicke unterirdische Gänge gräbt. Da sie meist bei Nacht aktiv ist, bekommt man sie selten zu sehen. Auf ihrem Speiseplan stehen Drahtwürmer, Engerlinge, Schnecken, Würmer und andere kleine Bodentiere. Zum Ärger der Gartenbesitzer kann sie allerdings auch gelegentlich Wurzelgemüse, wie z. B. Radieschen und andere Kulturpflanzen, anknabbern.
In frisch angelegten Beeten hinterlässt die Maulwurfsgrille deutliche Spuren. Der Verlauf ihrer Grabgänge ist an der Oberfläche deutlich zu erkennen: Ausgesäte Körner oder die aufgehende Saat sind aus der Erde gedrückt.
Während der Paarungszeit im Mai und Juni kann man nachts das „Trillern“ der Maulwurfsgrillen hören. Die Eier werden in tiefer gelegenen Bruthöhlen abgelegt.
Im Spätsommer schlüpfen die Larven. Erst nach zwei Jahren, in denen sich die Larven fünfmal häuten, sind die Grillen erwachsen. Dann leben sie nur noch ungefähr ein Jahr.
Maulwurfsgrillen haben trotz ihrer unterirdischen Lebensweise viele Feinde: Maulwürfe, Spitzmäuse, Igel und Vögel stellen ihnen nach.
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Seltene Erzwespe in Bretten entdeckt

Einen deutschen Namen hat dieses auffällige Insekt nicht. Dies ist allerdings nicht verwunderlich,weil dieser Hautflügler zwar über ganz Europa verbreitet ist aber nur ganz selten beobachtet werden kann. Leucospis dorsigera zählt zu den Erzwespen, kann eine Körperlänge von etwa elf Millimeter erreichen und ist schwarz und gelb gefärbt. Der Legebohrer der Weibchen liegt auf der Oberseite des Hinterleibs. Die Schenkel der Hinterbeine sind auffällig verdickt.
An Nisthilfen für Wildbienen, die vom BUND und dem Melanchthon-Gymnasium angefertigt wurden, konnte kürzlich diese seltene Wespenart in einem Garten der Brettener Innenstadt beobachtet werden. Diese Erzwespe ist ein Schmarotzer, dessen Larven sich in verschiedenen Arten von Mauerbienen entwickeln.
Dazu sticht diese Wespe ihren feinen Legebohrer durch das Nistholz in die Brutzelle einer Bienenlarve und legt dort ein Ei ab. Aus diesem schlüpft eine winzige Wespenlarve, die sich von der Mauerbiene ernährt. „Im Mai des nächsten Jahren schlüpft dann keine Mauerbiene sondern eine Erzwespe aus der Nisthilfe“,weiß Annika Hoffman vom Brettener Melanchthon-Gymnasium.
Die parasitische Erzwespe Leucospis dorsigera ist über ganz Mitteleuropa verbreitet wird aber nur sehr vereinzelt beobachtet. „Durch speziell angefertigte Nisthilfen wollen wir versuchen die Fortpflanzung dieser seltenen Erzwespe zu unterstützen“, hofft Gerhard Dittes vom BUND Bretten.
Video zur Eiablage der Falten-Erzwespe Leucospis dorsigera

BUND Bretten unterstützt Aktion von Sarah Wiener

„Erst verhungert die Biene und dann der Mensch. Gebt uns jetzt eure Stimme für den Schutz der Bienen und für eine lebenswerte Zukunft!“ , sagt Sarah Wiener, die vom Fernsehen bekannte Köchin und Imkerin. Sie fordert dazu auf, jetzt eine Protestmail an das Bundeslandwirtschaftsministerium zu schicken, um wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Bienen zu fordern. Der BUND Bretten, der sich zusammen mit dem Melanchthon-Gymnasium seit Jahren für den Schutz der Wildbienen einsetzt, freut sich über diese Unterstützung.

In Deutschland hat die Zahl der Honigbienen-Völker in den letzten Jahren stark abgenommen. Zusammen mit den Wildbienen sichern diese unverzichtbaren Bestäuber unsere Obst- und Gemüseernten.
Durch die fortgesetzte Ausweisung von immer neuen Wohn- und Gewerbegebieten verschwinden täglich viele Hektar der Bienen-Lebensräume unter Beton und Asphalt. Der landwirtschaftlichen Produktionsweise mit großflächigen Monokulturen und dem Einsatz von giftigen Pestiziden fallen unzählige dieser nützlichen Insekten zum Opfer.
Jetzt mitmachen und die Aktion per E-Mail unterzeichnen!

Kobaltblaue Juwelen an Brettens Gewässer: Blauflügel-Prachtlibellen

„Noch bis Ende August kann man Blaufügel-Prachtlibellen an den Ufern der Bäche in der Innenstadt und im Umland von Bretten beobachten“, weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten. Diese Libellenart wird etwa fünf Zentimeter lang. Der Körper der Männchen glänzt metallisch blaugrün, die Flügel sind dunkelviolett bis kobaltblau.
Ihr Flug erinnert an Schmetterlinge: Sie „tanzen“ schwerfällig an den Ufern unserer Bäche und Wassergräben auf und ab.
Uferbereiche mit geeigneten Sitz- und Eiablageplätzen werden während der Fortpflanzungszeit von den Männchen als Reviere besetzt und gegen fremde Männchen verteidigt.
Hier warten sie auf die paarungsbereiten Weibchen. Aus den Eiern, die ins Wasser abgelegt werden, entwickeln sich die Larven, die sich dann an Wasserpflanzen aufhalten, wo sie ihre Nahrung, wie Insektenlarven und andere kleine Wassertiere, erbeuten. Die schlanken Larven sind gut getarnt und ziemlich ortstreu. Man findet sie deshalb während ihrer gesamten Entwicklungszeit immer an der gleichen Stelle.
Die Larven der Prachtlibellen haben einen hohen Sauerstoffbedarf. Deshalb war ihr Bestand mit zunehmender Gewässerverschmutzung stark zurückgegangen. „Erst nach dem Bau von Kanalisation und Kläranlagen konnte sich der Bestand dieser kobaltblauen Juwelen wieder erholen“, betont Gerhard Dittes, der Vorsitzende des BUND Bretten.

Entdeckt: Gottesanbeterin in Durmersheim

Ein aufmerksamer BUND-Mitarbeiter entdeckte kürzlich im Siedlungsbereich von Durmersheim bei Rastatt eine Gottesanbeterin. Das unverwechselbare Insekt war nicht leicht zu entdecken, weil es die gleiche hellbraune Farbe hatte wie die verdorrten Grashalme, hinter denen es sich versteckt hatte. Der BUND Bretten bedankt sich für die Fundmeldung und das Belegfoto. Die Beobachtung wurde an die LUBW in Karlsruhe, die den Bestand der Gottesanbeterinnen in ganz Baden-Württemberg erfasst, weitergeleitet.

BUND Bretten in Stuttgart

Mauerbiene
Mit einem Infostand auf den Stuttgarter Schlosswiesen informierte kürzlich der BUND Bretten über Lebensweise und Schutzmaßnahmen für Wildbienen. Bei hochsommerlichen Temperaturen besuchten zahlreiche Interessierte das Stuttgarter Umwelt-Festival zum Thema Nachhaltigkeit. Vor allem Garten- und Balkonbesitzer zeigten großes Interesse am Wildbienenschutz:
Woran erkenne ich Wildbienen, welche Rolle spielen sie im Naturhaushalt, wie kann ich diesen nützlichen Insekten helfen?
An verschiedenen Nisthilfen zeigte der BUND Bretten, welche Maßnahmen und Futterpflanzen geeignet sind, um den Wildbienen, wie z. B. Mauerbienen und Holzbienen, zu helfen.
Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber zahlreicher Kulturpflanzen. Durch die fortgesetzte Ausweisung von immer neuen Wohn- und Gewerbegebieten verschwinden täglich viele Hektar ihrer Lebensräume unter Beton und Asphalt. Der landwirtschaftlichen Produktions-weise mit großflächigen Monokulturen und dem Einsatz von giftigen Pestiziden fallen unzählige Honig- und Wildbienen zum Opfer.

Gottesanbeterin gesucht

Mitglieder des BUND Bretten haben bereits vor einigen Jahren im südlichen Kraichgau sich paarende Gottesanbeterinnen entdeckt. Diese zu den Fangschrecken gehörenden Insekten sind hier inzwischen heimisch geworden.
Wegen der Klimaerwärmung breiten sie sich weiter nach Norden aus. Deshalb hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) dazu aufgerufen, Funde von Gottesanbeterinnen unter www.gottesanbeterin-bw.de zu melden.
Diese Insekten sind an ihrem dreieckigen Kopf und ihren Fangbeinen leicht zu erkennen (siehe Fotos). Wir bitten unsere Leser, die LUBW dabei zu unterstützen.

Unser Rüdtwald-Video