Die Millionenklage
Unsere unten stehende Aktualisierung ist leider bereits wieder Makulatur: der Prozess gegen Karl Bär und das Umweltinstitut soll doch stattfinden!
Hohe Rechnungen und horrende Gerichtskosten sollen ihn und andere Kritiker*innen einschüchtern – bis sich keine*r mehr traut, Pestizid-Einsätze zu kritisieren. Wenn der Plan aufgeht, könnte der Angriff auf die Redefreiheit zum schaurigen Vorbild werden. Die öffentliche Kritik an Konzernen wird zum Kostenfaktor. 100.000 Euro mussten Karl Bär und das Umweltinstitut schon bis zum ersten Prozesstag aufbringen. „Alleine können wir diese Kosten nicht stemmen“, sagt er. „Das könnte uns ruinieren.“
Die Agrarlobby hat richtig viel Geld. Da können wir Umweltschützer*innen nicht mithalten.
Unsere Stärke: Wir sind viele. Wenn wir jetzt zusammenhalten, können wir es sogar mit der Lobby aufnehmen. Das funktioniert nur, wenn sich genug beteiligen.
Bitte erwägen Sie eine Spende hier: Spenden Sie für Redefreiheit!
Aktualisierung: Anzeigen gegen Pestizid-Kritiker zurückgezogen
Nachdem sich über 221.000 Menschen mit den Umweltschützern solidarisiert hatten hat der Südtiroler Landesrat Schuler die Anzeige gegen Karl Bär vom Umweltinstitut München und weitere Pestizid-Kritiker zurückgezogen!
Umweltschützer*innen mit horrenden Klagen mundtot machen – das geschieht europaweit immer häufiger. Ein besonders drastischer Fall wird jetzt in Südtirol entschieden. Weil sie den massiven Pestizideinsatz im Obstanbau kritisierten, droht Aktivist*innen eine Strafe in Millionenhöhe.
Mit der Kampagne „Pestizidtriol“ machte das Umweltinstitut 2017 auf den hohen Einsatz von Spritzmitteln im Südtiroler Obstbau aufmerksam. Im selben Jahr erschien das Buch „Das Wunder von Mals“ des Filmemachers Alexander Schiebel. Darin erzählt er die Geschichte des Dorfes Mals im Vinschgau, dessen BewohnerInnen sich per Bürgerentscheid zur ersten pestizidfreien Gemeinde Europas erklärt haben.
Der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft und damalige stellvertretende Landeshauptmann Arnold Schuler begegnete der Kritik am Pestizideinsatz mit Strafanzeigen wegen übler Nachrede gegen unseren Agrarexperten Karl Bär und gegen Alexander Schiebel. Über tausend Südtiroler LandwirtInnen schlossen sich den Anzeigen jeweils an. Nun hat die Staatsanwaltschaft beim Landesgericht Bozen Anklage erhoben.
Zur Seite Pestizidtriol des Umweltinstitut München e.V.
Zur Campact Unterschriften-Aktion Redefreiheit für Pestizid-Kritiker*innen
Film auf Youtube zum Thema