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Autoren-Archive: BUND

Mit Refugialflächen gegen den Biodiversitätsverlust

Im Sommer 2020 wurde vom Landtag Baden-Württemberg das „Biodiversitäts-Stärkungsgesetz“ verabschiedet und im Naturschutzgesetz festgeschrieben.
Dabei sollen besonders die Kommunen mehr Verantwortung für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt übernehmen. Ziel ist, eine Trendumkehr beim Verlust der Biodiversität zu erreichen. So sollen landesweit und mittelfristig Refugialflächen angelegt werden. Refugialflächen dienen vorrangig als Lebens- und Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten, die aufgrund von Landnutzungsänderungen im Offenland keine geeigneten Habitate mehr finden.

Dazu hat das Ministeriums für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz die Verwaltungsvorschrift „Refugialflächen“ erlassen, die am 1. April 2023 in Kraft getreten ist. Damit verpflichtet sich das Land, den Anteil an Refugialflächen mittelfristig landesweit auf mindestens zehn Prozent der Fläche je landwirtschaftlicher Landnutzungsart auszubauen.
Vielfältige Strukturen im Offenland – Voraussetzung für die Artenvielfalt – sollen erhalten und gefördert werden und so zum Biotopverbund beitragen. Dafür gibt es Förder-Maßnahmen.

Vortrag des BUND : Lebensraum Streuobstwiese

Streuobstwiesen stellen ein wichtiges Strukturelement unserer hiesigen Kulturlandschaft dar. Früher waren sie für die damaligen Menschen überlebenswichtige Existenzgrundlage, heute bieten sie uns im immer hektischer werdenden Alltag ein erholsames und wohltuendes Naturerlebnis während eines ausgedehnten Wochenendspaziergangs.
Darüber hinaus sind Streuobstwiesen Lebensraum zahlreicher, teils seltener Tier- und Pflanzenarten und somit ein Hotspot der Artenvielfalt bei uns hier in Mitteleuropa. Der zunehmenden Intensivierung im Obst- und Ackerbau sowie dem Straßen-, Haus- und Gewerbebau sind jedoch viele Streuobstwiesen zum Opfer gefallen und tun dies immer noch. Dennoch gibt es im Kraichgau noch wertvolle Restbestände dieses ehemals häufigen Landschaftstyps.

Der Vortrag von Dr. Eiko Wagenhoff beleuchtet die historische Entwicklung, die aktuelle Situation und Gefährdung und vor allem die große ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen. Außerdem werden einige ihrer typischen Bewohner näher vorgestellt und Tipps zur Pflege von Streuobstwiesen gegeben. Am Schluss wird es Raum für Fragen und Diskussionen geben.
Der Vortrag des BUND findet am Dienstag, den 21. März 2023 um 19:30 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule Bretten, Melanchthonstraße 3, statt. Besitzer von Streuobstwiesen und Obstgärten sowie Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.

Neue Autobahnen: Mit Vollgas in die Sackgasse

Deutschland wollte Anfang 2022 so vieles beschleunigen: den Ausbau erneuerbarer Energien, Mobilfunk- und Glasfasernetze, das Schienennetz und den Wohnungsbau.

Das Jahr brachte uns aber auch ein zukunftsfeindliches LNG-Beschleunigungsgesetz.
Das weckt nun Begehrlichkeiten: Neuerdings fährt auch die Autobahn auf der Überholspur der Infrastrukturprojekte mit. Weitere 144 Klimasünder-Projekte mit einer Gesamtlänge von circa 1300 Kilometern sollen, eingebracht durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Teil der neuesten Koalitionsverhandlung zur Planungsbeschleunigung sein. Etwa 80 europäische Schutzgebiete sind durch erhebliche Beeinträchtigungen im Schnellverfahren bedroht. Wir müssen diesen Irrweg stoppen und unsere Zukunft sinnvoll planen:
Keine neuen Autobahnen – jetzt unsere Petition unterschreiben!

Warum der Autobahnausbau so problematisch ist und was stattdessen umgesetzt werden könnte, erfahren Sie hier.

Wasser gehört uns allen

Campact warnt: Trinkwasser in Gefahr!
37 Grad im Schatten – und aus dem Wasserhahn kommen nur einzelne Tropfen. Das könnte immer mehr Regionen in Deutschland drohen. Nach Hitzesommern und Dürreperioden sinken die Grundwasserstände. Das Trinkwasser wird knapper. Deswegen bringen sich Konzerne wie Aldi, Red Bull und Co. in Stellung und wollen unser Trinkwasser wegkaufen.

Der Plan der Getränke-Konzerne: in der Klimakrise schon früh zugreifen – und ein lukratives Geschäft sichern. Denn für die Millionen von Kubikmetern Trinkwasser, die sie aus dem Boden pumpen, zahlen sie so gut wie nichts. So machen sie Profit mit einem Gemeingut, das uns allen gehört.

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kann die Wasser-Deals verhindern. Mit einem Appell fordern wir: Beendet den Ausverkauf von unserem Trinkwasser!
Wenn sich 100.000 Menschen mit einer Unterschrift für diese Forderung einsetzen, ziehen wir mit einem riesigen Wasserhahn vor das Bundesumweltministerium und übergeben Lemke den Appell.

Buchtipp:
Vetternwirtschaft: Was Menschen vor Ort brauchen und was sie kaputt macht

Martin Georg Cohn, Oberbürgermeister der Stadt Leonberg, einer der attraktivsten Städte des Südwestens, erzählt von den großen Chancen, aber auch von den Abgründen der Politik vor Ort. Eine Stadtgesellschaft profitiert von kurzen Wegen, familiären Strukturen und einer engen Zusammenarbeit. Das ist die Voraussetzung für Zufriedenheit und Wohlstand. Nur so konnte das Ländle zu Europas innovativster und erfolgreichster Region werden. Gleichzeitig zeigt sich hier, wie anfällig unser politisches System für egoistische Motive ist. Wo hört gutes Miteinander auf und beginnt Vetternwirtschaft?

„In meinem Verständnis von Politik ist kein Platz für Stammtische, Hinterzimmer und Deals, die kein Mensch nachvollziehen kann – weder in Berlin noch in den kommunalen Parlamenten!“

Streuobstwiese trotz gesetzlichem Schutz gerodet

In Bretten wurden jetzt Obstbäume einer Streuobst-wiese gefällt. Trotz gesetzlichem Schutz musste dieser Lebensraum einem geplanten Gewerbegebiet weichen. Dies widerspricht den Zielen der Landesregierung zum Arten- und Klimaschutz sowie zur Erreichung der Netto-Null beim Flächenverbrauch. Das Landratsamt hatte die Genehmigung für diese Rodungsaktion erteilt.

„Leider stellen wir landauf landab fest, dass die Landratsämter in Baden-Württemberg den gesetzlichen Schutz von Streuobstwiesen nicht richtig umsetzen, der nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ neu eingeführt wurde. Das wollen wir so nicht hinnehmen“
, betont die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch in einer Pressemitteilung.

Bereits 2020 hatten der BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein und der Arbeitskreis Karlsruhe des Landesnaturschutzverbands (LNV) in einer gemeinsamen Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Planungen zur Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen gegen das Gebot zum Erhalt von Streuobstbeständen gemäß Landesnaturschutzgesetz verstößt.

Zukunft sinnvoll planen: Keine neuen Autobahnen!

Hunderte Kilometer neue Autobahnen sollen in Deutschland gebaut werden – mit katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt. Wir können nicht zulassen, dass noch mehr Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren, das Klima weiter angeheizt wird und unser Grundwasser belastet wird. Deshalb fordern wir den Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf, den Bau neuer Fernstraßen zu stoppen. Bitte helfen Sie uns und nehmen Sie an unserem E-Mail-Protest teil:
Hier den Brief an Minister Wissing unterschreiben

Die Folgen einer Siedlungserweiterung um 100 Hektar (=1 km² )

Zur Fortschreibung des Regionalplans 2003:
Die im Plan vorgesehenen 100 Hektar entsprechen der Siedlungsfläche von Diedelsheim mit 3700 Einwohnern, siehe Bild –>

Quelle: Google Maps

Die Folgen:

Der Landwirtschaft gehen dringend benötigte Produktionsflächen für Futter- und Lebensmittel verloren.

Durch Lebensraumverlust nimmt die Artenvielfalt ab, der Naturhaushalt wird geschwächt

Landschaftsbild prägende Elemente verschwinden

Der Naherholungsdruck auf Wiesen und Felder nimmt zu

Versiegelte Flächen wie Dächer und Straßen heizen sich bei Sonneneinstrahlung auf und verschärfen die Folgen des Klimawandels. Tropennächte werden noch unerträglicher.

Da etwa 40 % der Siedlungserweiterungsflächen versiegelt werden, gehen der Grundwasser-neubildung rund 320 000 Kubikmeter Wasser verloren (bei einem Jahresniederschlag von 800 Litern/Quadratmeter). Die gleiche Menge muss von der bereits überlasteten Kanalisation zusätzlich aufgenommen werden.

Aktuell: Bei Starkregen kommt es häufiger zu Schäden an Hausrat und Gebäuden.

Der gesamtstädtische Ziel- und Quellverkehr wird zunehmen und damit die Verkehrsprobleme verschärfen.

Durch die Erhöhung der Einwohnerzahl werden die Infrastrukturen nicht mehr ausreichen.

Als besonderen Service bieten wir unseren Leser/Innen die Gebietssteckbriefe nach Ortsteilen aufbereitet, bitte beachten Sie die etwas längere Ladezeit der Seiten :

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Stellungnahme zur Fortschreibung des Regionalplans Mittlerer Oberrhein

Gemeinsame Stellungnahme der nach § 63 BNatSchG sowie § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz anerkannten Verbände:
– Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.
– Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e. V. (LNV)
– insbesondere Oberrheinische Waldfreunde e.V.
– Naturschutzbund Deutschland (NABU) Landesverband Baden-Württemberg e. V.
Wir veröffentlichen hier Auszüge aus der Stellungnahme die das Gebiet der Stadt Bretten betreffen.
Sie finden das Dokument unter folgendem Link
Danke für die Aufbearbeitung / Kürzung des Dokumentes an Herrn Graf, der auch um Unterzeichnung der folgenden Petition bittet:

Petition „Regionalplan mit Transparenz & Bürgernähe“

77 Prozent der Deutschen wollen keine Pestizide mehr !

Bild von Erich Westendarp

Dies ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, die vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und dem Umweltinstitut München in Auftrag gegeben wurde. Beide Organisationen fordern ein Sofortverbot der Pestizide, die sich hauptsächlich über die Luft verbreiten. Das massive Insektensterben hat offensichtlich weite Teile der Bevölkerung zum Umdenken veranlasst.
Die Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit und um die Natur. Denn Glyphosat und andere Pestizide wurden überall in Deutschland fernab von den Ackerflächen, auf denen sie eingesetzt waren, nachgewiesen.
Agrarministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulze sollten deshalb unverzüglich handeln und mit dem Pestizidausstieg in Deutschland beginnen.

Siehe auch: Selbst im Leipziger Stadtgebiet sind Pestizidrückstände aus der Landwirtschaft nachweisbar

Unser Rüdtwald-Video