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Steckbrief: Riesenbärenklau Heracleum mantegazzianum
(H. giganteum)

Diese krautige Pflanze macht ihrem Namen alle Ehre: In wenigen Wochen kann sie fast vier Meter hoch wachsen! Am dicken, dunkel gefleckten Stängel sitzen große, gefiederte Blätter, die bis zu einem Meter lang werden können. Die weißen Doldenblüten können einen Durchmesser bis zu einem halben Meter erreichen und viele tausend Samen hervorbringen. Letztere sind mehrere Jahre keimfähig. Der Riesenbärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und hat sich in Mitteleuropa stark ausgebreitet . Dieser Neophyt ist giftig (Giftpflanze des Jahres 2008)! Er enthält fotosensibilisierende Substanzen. Durch Berührung dieser Pflanze bei Sonnenlicht entstehen schmerzhafte Blasen auf der Haut. Deshalb sollte diese Pflanze niemals ohne Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzbrille angefasst werden! Hauptsächlich wegen der Gesundheitsgefährdung wird diese Pflanze bekämpft. Die abgebildete Exemplar wächst zur Zeit am Saalbach in der Brettener Innenstadt.

Steckbrief: Streifenwanze (Graphosoma lineatum)

Streifenwanze
Streifenwanze

Dieses Insekt aus der Familie der Baumwanzen ist unverwechselbar rot gefärbt mit sechs schwarzen Längsstreifen auf der Oberseite. Beine und Fühler dieses 10 Millimeter großen Tieres sind schwarz. Die auffälligen aber harmlosen Streifenwanzen sitzen bevorzugt auf Doldenblütlern und saugen Pflanzensaft (Im Gegensatz zur Bettwanze, die sich vom Blut des Menschen ernährt). Vom Mittelmeerraum ausgehend, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten weiter nach Norden ausgebreitet. Im Raum Bretten kann man sie hauptsächlich an sonnigen Wegrändern, Böschungen und Wiesen antreffen.

Steckbrief: Ringeltaube (Columba palumbus)

Ringeltaube
Ringeltaube

Diese Vogelart gehört zur Familie der Tauben (Columbidae).
Ihr Federkleid ist oberseits graublau mit hellen Halsflecken. Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper ziemlich klein. Diese größte aller heimischen Taubenarten ist weit verbreitet und zum Kulturfolger geworden. Lebte sie noch vor wenigen Jahrzehnten hauptsächlich in der freien Feldflur, so ist sie heute immer häufiger im Siedlungsbereich wie zum Beispiel in den Brettener Parkanlagen anzutreffen. Ihr Bestand ist zur Zeit nicht gefährdet.

Steckbrief: Birnengitterrost (Gymnosporangium fuscum)

Ab Mitte Mai findet man auf der Oberseite von Birnenblätter wenige Millimeter große, rostrote Flecken, die im Laufe des Sommers bis zu 15 Millimeter Durchmesser heranwachsen. Ab Juli entwickeln sich auf den Blattunterseiten kleine, knollenförmige Warzen.

Ursache ist der Rostpilz Gymnosporangium fuscum, der auf Wacholderzweigen überwintert. Im Frühjahr werden Sporen gebildet, die vom Regen, Wind oder Insekten auf die Birnenblätter übertragen werden. Hier keimen die Pilzsporen aus. Der sich entwickelnde Pilz erzeugt die rostroten Flecken und die Warzen auf der Blattunterseite. Aus gitterartigen Schlitzen in den Warzen gelangen Sporen ins Freie und auf Wacholderpflanzen. Dieser Pilz benötigt also zwei verschiedene Wirtspflanzen, um zu überleben.

Steckbrief: Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

An nährstoffreichen, feuchten Standorten wie Bachufer oder Schilfgebiete kann man die zu den Rosengewächsen gehörende Pflanze finden. Im oberen Teil verzweigt sich der bis zu zwei Meter hohe Stängel. Die dunkelgrünen, von starken Blattadern durchzogenen Blätter, sind gefiedert und haben an der Unterseite einen weißen Flaum. Im Sommer entfalten sich die weißen Blüten. Ihr Duft lockt Insekten wie zum Beispiel Bienen, Fliegen oder Käfer an.

Steckbrief: Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Diese einheimische Pflanze hat sich in letzter Zeit vor allem auf Brachflächen, Böschungen und Wegrändern stark ausgebreitet. Da sie giftig ist, stellt sie für Weidetiere eine ernste Gefahr dar. Sie sollte deshalb auf keinen Fall als Viehfutter genutzt werden.

Die Pflanze wird durch konsequentes mehrmaliges Mähen bekämpft. Sie sollte möglichst nicht mit bloßen Händen angefasst werden.
Das Jakobskreuzkraut bildet zuerst eine Blattrosette aus. Im zweiten Jahr treibt der bis zu einem Meter hohe, rot gefärbte Stängel aus. Die gelben Blüten werden von Insekten besucht.

Steckbrief: Schwarzer Maulbeerbaum (Morus nigra)

Dieser wärmeliebende, bis 20 m hohe Baum wird in Deutschland vor allem in Weinbaugebieten angepflanzt. Seine dunklen Früchte ähneln einer Brombeere. Neben dem Schwarzen Maulbeerbaum gibt es bei uns noch den Weißen Maulbeerbaum (Morus alba), dessen reife Früchte weiß bis leicht rosa bleiben. Maulbeeren können roh verzehrt, zu Marmelade verarbeitet oder getrocknet wie Rosinen verwendet werden. Bereits im Mittelalter hat man aus vergorenen Früchten Maulbeerwein hergestellt.

Aber nicht die Früchte, sondern die Blätter der Maulbeerbäume hatten hier früher eine große wirtschaftliche Bedeutung.Sie dienten als Futter für die Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori). Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden beispielsweise in Frankreich, Italien und Deutschland Seidenraupen gezüchtet. Aus Seide wurden aber nicht nur teure Kleidungsstücke hergestellt. Als es noch keine Kunstfasern gab, wurden Fallschirme aus diesem Material angefertigt. In China wird die Zucht von Seidenraupen zur Herstellung von Naturseide schon seit fünftausend Jahren betrieben. China ist der größte Naturseidenexporteur der Welt.

Die Weibchen des Falters können hunderte von Eiern legen. Die schlüpfenden Raupen werden dann mit den Blättern der Maulbeerbäume gefüttert. Vor der Verpuppung spinnen die Raupen einen Kokon aus einem zwei bis vier Kilometer langen Seidenfaden. Aus diesen Fäden werden dann Seidentücher gewebt.

In der Brettener Innenstadt stehen mehrere Früchte tragende Maulbeerbäume. Erst vor wenigen Jahren wurden Schwarze Maulbeerbäume in einer Parkanlage angepflanzt. Ein haushohes Prachtexemplar des Weißen Maulbeerbaums steht in einem Hof direkt an der Straße. Die reifen Früchte sind ein Festmahl für Insekten wie Hummeln und Honigbienen.

Steckbrief: Großblumige Königskerze (verbascum thapsiforme)

Diese zweijährige Staude kann eine Höhe von bis zu zwei Meter erreichen. In Bretten ist sie in Gärten, Bahndämmen, Südhängen und trockenen Ödländereien anzutreffen. Während ihrer langen Blütezeit (Juni bis September ) produziert sie große Mengen von orangefarbenem Pollen. Sie ist Futterpflanze für die Raupe vom Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) einem Nachtfalter, der zu den Eulenfaltern zählt. Cucullia verbasci ist fast über ganz Europa verbreitet. Seine erwachsene Raupen haben eine weiß-grünliche Grundfärbung mit schwarzen und gelben Flecken und nur wenigen schwarzen Haaren (Foto).

Steckbrief: Der Gemeine Holzbock (Zecke) Ixodes ricinus

Zecken gehören mit ihren vier Beinpaaren zu den Spinnentieren. Ihre Entwicklung durchläuft mehrere Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Nach jedem Stadium saugen sie an Wirtstieren Blut. Auch Menschen werden als Blutspender genutzt. Mit Beißklauen wird die Haut aufgeschnitten und ein 0,5 mm langer, mit Widerhaken besetzter, hohler „Saugrüssel“ eingeführt (siehe mikroskopische Aufnahme). Beim Zeckenstich können gefährliche Krankheiten wie die Lyme-Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch im Raum Bretten(!), übertragen werden.

Ausführliche Informationen finden Sie hier:

Robert-Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion, sowie von derselben Quelle: Borreliose

Steckbrief: Johanniskraut (Tüpfel-Hartheu) Hypericum perforatum

Diese mehrjährige Pflanze treibt in jedem Frühjahr aus ihrem Wurzelstock neue Triebe, die bis zu einem Meter hoch werden können. An den verzweigten Stängeln sitzen längliche, gegenständige Blätter. Hält man letztere gegen das Licht, dann erkennt man viele helle Pünktchen. Das Blatt sieht fein getüpfelt aus (Name). Diese Tüpfel enthalten ätherische Öle. Das Tüpfel-Hartheu ist eine alte Heilpflanze.

Steckbrief: die Weinbergschnecke (Helix pomatia)

Weinbergschnecke im "Trockenschlaf"
Weinbergschnecke im „Trockenschlaf“
Schnecken sind Feuchtlufttiere. Nur bei Regenwetter oder beim Tau in der Nacht sind sie aktiv. Sonnige Tage verbringen sie in schattigen Bereichen. Bei länger anhaltender Trockenheit schmiegen sich manche Arten dicht an Unterlagen wie Steine oder Baumstämme. Um den Wasserverlust durch Verdunstung möglichst gering zu halten, bilden sie ein dünnes Häutchen zwischen der Schalenmündung und der Unterlage. Das Foto zeigt eine Weinbergschnecke im Trockenschlaf.

infoMehr Informationen zu Schnecken und Weichtieren finden Sie auch hier: Die lebende Welt der Weichtiere und bei Mollusken und Malakozoologie in Deutschland

Steckbrief: Springspinnen (Salticidae)

Auffälligstes Kennzeichen dieser nur wenige Millimeter großen Tiere sind ihre vier, wie Scheinwerfer nach vorn gerichteten Augen. An den Kopfseiten befinden sich jeweils noch zwei weitere Augen. Mit ihren hochentwickelten Sehorganen können diese Spinnen, ohne sich zu bewegen, ihre Blickrichtung ändern. Mit einem Sprung (Name) erbeuten sie ihre Nahrung. Dabei können selbst große Beutetiere überwältigt werden (siehe Foto: Zebraspringspinne mit Nachtfalter). Springspinnen bauen keine Fangnetze.

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