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Buchtipp: Wetter-Extreme zwischen Pforzheim, Bretten und Besigheim

Eine Chronik für die untere und mittlere Enz und den angrenzenden Kraichgau
von Bernd Bramm
Aus der Beschreibung des Verlages:
Wetterextreme haben in den letzten Jahren für uns alle spürbar zugenommen. Verantwortlich dafür ist zweifelsohne der Klimawandel. So müssen sich Mensch und Natur zukünftig auf noch mehr, längere und intensivere Hitzeperioden, aber auch auf häufigere Starkregenereignisse einstellen. Die Wetterextreme haben sich in ihrer Art und Häufigkeit geändert. Früher war das Wetter zwischen Pforzheim, Bretten und Besigheim nicht unbedingt besser: Es gab noch kalte und schneereiche Winter; ungünstige Witterungsbedingungen im Frühjahr und Sommer führten zu Missernten und hatten ökonomische und soziale Folgen;
Hochwasserkatastrophen forderten sogar Todesopfer.
Damit alle diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, finden sie in der vorliegenden Chronik ihren Platz. Sie ist als praktisches Nachschlagewerk vollständig auf der beigefügten CD-ROM abgebildet. Historisches Fotomaterial ergänzt die Daten und Fakten. Erstmalig legt der Autor eine umfassende Klimageschichte für die Region vor.

80 S. mit 63 Abb. sowie umfangreicher anbeiliegender CD-ROM, fester Einband. Die CD-ROM umfasst 74 PDF-Dateien mit insgesamt rund 800 S., 168 Abb. und 19 Tabellen. ISBN 978-3-95505-004-7. € 17,90
Erschienen im Verlag regionalkultur http://verlag-regionalkultur.de/

Insekt des Jahres 2017: Die Gottesanbeterin Mantis religiosa

„Das Thier sieht wie eine grüne Heuschrecke aus, trägt aber den Kopf, mit den ungeheuern großen Augen und die Brust aufrecht, und hat an den Vorderfüßen, die es meistens, als wenn es betete, zusammengefaltet, scharfe, wie Sägezähne hervorstehende Haken.“So wurde die Gottesanbeterin einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1834 treffend beschrieben.
Der kleine, sehr bewegliche, dreieckige Kopf hat wirklich große Augen und die dornigen Vorderbeine sind zu taschenmesserartigen Fangorganen ausgebildet. Sie lauert unbeweglich auf Beute, um dann blitzschnell zuzupacken. Sofort wird dann der Fang aufgefressen.

Die kaum flugfähige Gottesanbeterin, die über sieben Zentimeter lang werden kann, ist die einzige heimische Fangschreckenart. Die Farbe von Körper und Flügeln variiert von grasgrün über gelblich bis braun. Das Insekt ist deshalb von der umgebenden Vegetation kaum zu unterscheiden.
Es war ein Glücksfall, dass Mitarbeiter des BUND Bretten im August 2015 gleich drei Paare im südlichen Kraichgau entdeckten. Der Fund eines Eipaketes bestätigte dann die erfolgreiche Fortpflanzung.
Die Gottesanbeterin ist in den Mittelmeerländern weit verbreitet.
In Süddeutschland bewohnte sie bisher nur die wärmebegünstigte Region um den Kaiserstuhl.Von dort hat sie sich durch den Klimawandel im Kraichgau und sogar in Südhessen ausgebreitet. Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen wurde die Gottesanbeterin von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum Insekt des Jahres 2017 gewählt.
Wer im kommenden Sommer dieses Insekt oder ein Eipaket der Gottesanbeterin, entdeckt, wird gebeten, dies dem BUND Bretten mitzuteilen.

Wildbienen schützen Streuobstwiesen

Ausstellung im Foyer des Rathauses

„Ohne Bestäubung durch Honigbienen und Wildbienen gibt es kein Obst, keine Wiesenblumen und letztendlich auch keine Streuobstwiesen mehr!“ Dies betonte Gerhard Dittes, der Vorsitzende der BUND Ortsgruppe Bretten, bei der Eröffnung der Ausstellung „Streuobstwiesen und Wildbienen“.
Oberbürgermeister Martin Wolff hatte für dieses aktuelle Naturschutzthema die Eingangshalle des Rathauses zur Verfügung gestellt.
Streuobstwiesen bringen uns vielfältigen Nutzen: So schützen sie beispielsweise den Boden vor Abtragung, verbessern das lokale Klima und liefern Obst.

Die Bestäubung der Obstbaumblüten kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
Während die Honigbienen den Blütenstaub mit Nektar festgeklebt an den Hinterbeinen transportieren, sitzt bei den Wildbienen der eingesammelte Pollen locker an den Beinen oder im Pelz. Deshalb „staubt“ es richtig, wenn diese Insekten auf Blüten landen. Die Bestäubung durch Wildbienen ist effektiver, wie internationale Forschungen mehrfach bewiesen haben. Also schon ein wichtiger Grund, diese Insekten zu schützen.
Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören, können dank ihres dicken Pelzes auch an kalten Frühlingstagen unsere Obstbäume bestäuben. Deshalb setzen Obstbauern diese pelzigen Wildbienen gezielt als Helfer ein, um so ihre Erträge zu steigern.
Doch der Bestand dieser fleißigen Bestäuber ist bedroht. So werden heute großflächige Monokulturen, wie zum Beispiel von Raps und Mais als Energiepflanzen unter Einsatz von giftigen Pestiziden angebaut. Hinzu kommt der Verlust von Lebensräumen. Für Wohn- und Gewerbegebiete werden immer noch Lebensräume von Wildbienen vernichtet und durch Verkehrswege zerschnitten. Für die für die Artenvielfalt bleibt immer weniger Platz!

Um Wildbienen zu schützen, betreiben seit nunmehr fünf Jahren die BUND Ortsgruppe Bretten und das Melanchthon-Gymnasium das Gemeinschaftsprojekt „Wildbienenschutz“ . Genormte Nistklötze mit Tausenden von Niströhren für Wildbienen wurden von den Schülern fachgerecht angefertigt und Garten- und Streuobstwiesenbesitzern zur Verfügung gestellt. Mit der Aktion „1000 Blumenzwiebeln für Wildbienen“ werden insbesondere die Mauerbienen gefördert.
Über eine unverzichtbare Maßnahme zur Erhaltung der Streuobstwiesen berichtete Hans-Martin Flinspach, der Vorsitzende der Streuobstinitiative des Landkreises Karlsruhe. Diese zahlt für das angelieferte Obst einen Preis, für den sich das „Bücken lohnt“. Allerdings müssen die Bewirtschafter ihre Streuobstwiesen fachgerecht pflegen und auf Pestizide und Mineraldünger verzichten.
Die Ausstellungseröffnung wurde von der Jugendmusikschule „Unterer Kraichgau“ musikalisch umrahmt.

Anschließend konnten sich die Besucher bei einem Glas „Äpfele“ oder „Birnle“ die großformatigen Fotos betrachten und die von Rolf Zonsius bereitgestellten Obstsorten bestaunen.

Herzlichen Dank …

… an die Leserin unserer Homepage. Sie hatte in der Nähe von Freiburg noch Mitte November lebende Gottesanbeterinnen (Mantis religiosa) entdeckt und uns davon freundlicherweise Belegfotos geschickt.
Während die erwachsenen Insekten die ersten Nachtfröste nicht überleben, überstehen ihre Eigelege selbst grimmige Kälte. Durch die Klimaerwärmung hat sich die Gottesanbeterin inzwischen vom Kaiserstuhl über den Kraichgau bis nach Südhessen ausgebreitet.

Gesucht: Gottesanbeterin (Mantis religiosa)


Dieses zu den Fangschrecken gehörende Insekt ist leicht zu erkennen. Der Kopf ist dreieckig. Die Vorderbeine besitzen kräftige Dornen und dienen zum blitzschnellen ergreifen der Beutetiere, die sofort gefressen werden. Die Weibchen können über sieben Zentimeter lang werden. Die Färbung der Gottesanbeterin ist unterschiedlich grün, gelblich oder braun.
Ursprünglich im Mittelmeergebiet zu Hause breitet sich, bedingt durch die Klimaerwärmung, dieses Insekt im Süden Deutschlands aus. Die Insektengruppe des BUND Bretten hat im südlichen Kraichgau schon mehrere Paare gefunden.

Wer eine Gottesanbeterin findet, wird gebeten dies dem BUND Bretten über unser Kontaktformular zu melden. Vielen Dank!

Steckbrief: Gottesanbeterin (Mantis religiosa)

„Flitterwochen“ bei der Fangschrecke Mantis religiosa (Gottesanbeterin) .
Die BUND-Insektengruppe hat bei einer Exkursion im südlichen Kraichgau gleich drei Paare dieses wärmeliebenden Insekts angetroffen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass es im Kraichgau wärmer geworden ist. In der Oberrheinischen Tiefebene ist dieser Zuwanderer bereits weit nach Norden vorgedrungen. Der BUND-Bretten bittet darum, Funde von der Gottesanbeterin zu melden.

Weitere Informationen zu diesem Insekt gibt hier:
http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/natur_erleben/g/gottesanbeterin/

Steckbrief: Feldsandläufer (Cicindela campestris)

Feldsandläufer
Feldsandläufer

Dieser meist grün gefärbte, 15 mm große Laufkäfer ernährt sich räuberisch von Insekten. Lange, schlanke Beine ermöglichen ihm eine rasche Fortbewegung. Seine Larve steckt in einer selbst gegrabenen senkrechten Bodenröhre. Spinnen, Insekten und hauptsächlich Ameisen, die sich seiner Wohnröhre nähern, werden überwältigt. Von April bis September sind die Sandlaufkäfer, von denen es in Mitteleuropa ungefähr ein Dutzend Arten gibt, bei sonnigem Wetter aktiv. Als Lebensraum werden Sandgebiete oder Lößböden, wie bei uns im Kraichgau, bevorzugt. Im Raum Bretten ist der Feldsandläufer regelmäßig anzutreffen.

Käfer-Rarität entdeckt

Großer Goldkäfer
Großer Goldkäfer

Einen sehr seltenen Fund machte kürzlich die Insektengruppe des BUND-Bretten. Auf einer Exkursion im südlichen Kraichgau wurde ein Exemplar des Großen Goldkäfers (Cetonia speciosissima ) entdeckt. Dieser bis zu drei Zentimeter große Käfer glänzt metallisch goldgrün. Beim Fliegen hält er die Deckflügel geschlossen. Die Larven dieses wärme-liebenden Käfers sind auf abgestorbenes Holz angewiesen. Diese vom Aussterben bedrohte Käferart ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Insektengruppe startet mit Gottesanbeterin

Insektengruppe im BUND-Bretten
Mitglieder der BUND-Ortsgruppe Bretten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Insektenfauna der Region Bretten zu untersuchen und zu dokumentieren. Zu den bekanntesten Vertretern dieser artenreichen Tiergruppe gehören beispielsweise Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen, Heuschrecken, Fliegen, Wespen und Wanzen.

Auf einer kürzlich durchgeführten Exkursion wurde jetzt, im gleichen Lebensraum wie im Jahr zuvor, wieder eine Gottesanbeterin (Mantis religiosa) angetroffen. Dieser Fangschrecke ist es offensichtlich gelungen sich im Kraichgau erfolgreich fort zu pflanzen. Noch bis vor wenigen Jahren kam dieses wärmeliebende Insekt nur am Kaiserstuhl vor. Weil es durch den Klimawandel bereits wärmer geworden ist, wird die Gottesanbeterin jetzt auch bei uns heimisch.

Nach den Bestimmungen des Bundes-Naturschutz-Gesetzes steht dieses Insekt unter besonderen Schutz (Rote Liste). Sie darf deshalb weder gefangen noch gehalten werden.
Weitere Informationen zu diesem „Neubürger“ gibt es hier

Unser Rüdtwald-Video