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Insekt des Jahres 2017: Die Gottesanbeterin Mantis religiosa

„Das Thier sieht wie eine grüne Heuschrecke aus, trägt aber den Kopf, mit den ungeheuern großen Augen und die Brust aufrecht, und hat an den Vorderfüßen, die es meistens, als wenn es betete, zusammengefaltet, scharfe, wie Sägezähne hervorstehende Haken.“So wurde die Gottesanbeterin einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1834 treffend beschrieben.
Der kleine, sehr bewegliche, dreieckige Kopf hat wirklich große Augen und die dornigen Vorderbeine sind zu taschenmesserartigen Fangorganen ausgebildet. Sie lauert unbeweglich auf Beute, um dann blitzschnell zuzupacken. Sofort wird dann der Fang aufgefressen.

Die kaum flugfähige Gottesanbeterin, die über sieben Zentimeter lang werden kann, ist die einzige heimische Fangschreckenart. Die Farbe von Körper und Flügeln variiert von grasgrün über gelblich bis braun. Das Insekt ist deshalb von der umgebenden Vegetation kaum zu unterscheiden.
Es war ein Glücksfall, dass Mitarbeiter des BUND Bretten im August 2015 gleich drei Paare im südlichen Kraichgau entdeckten. Der Fund eines Eipaketes bestätigte dann die erfolgreiche Fortpflanzung.
Die Gottesanbeterin ist in den Mittelmeerländern weit verbreitet.
In Süddeutschland bewohnte sie bisher nur die wärmebegünstigte Region um den Kaiserstuhl.Von dort hat sie sich durch den Klimawandel im Kraichgau und sogar in Südhessen ausgebreitet. Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen wurde die Gottesanbeterin von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum Insekt des Jahres 2017 gewählt.
Wer im kommenden Sommer dieses Insekt oder ein Eipaket der Gottesanbeterin, entdeckt, wird gebeten, dies dem BUND Bretten mitzuteilen.

Brutkolonie entdeckt

Einen Nistplatz von Efeu-Seidenbienen (Colletes hederae) hat jetzt die Insektengruppe des BUND Bretten entdeckt. Auf einer Brachfläche in der Innenstadt haben etwa hundert Weibchen dieser Wildbienenart ihre Brutröhren in den lehmigen Boden gegraben. Blühender Efeu an benachbarten Hauswänden liefert reichlich Nektar und Pollen für die Aufzucht der Nachkommen.
Dies ist bereits die zweite bekannte Brutkolonie in Bretten. Ein dritter Nistplatz bei Karlsruhe wurde dem BUND Bretten erst kürzlich gemeldet. Offensichtlich breitet sich diese Wildbiene wegen des Klimawandels weiter aus.

Gesucht: Gottesanbeterin (Mantis religiosa)


Dieses zu den Fangschrecken gehörende Insekt ist leicht zu erkennen. Der Kopf ist dreieckig. Die Vorderbeine besitzen kräftige Dornen und dienen zum blitzschnellen ergreifen der Beutetiere, die sofort gefressen werden. Die Weibchen können über sieben Zentimeter lang werden. Die Färbung der Gottesanbeterin ist unterschiedlich grün, gelblich oder braun.
Ursprünglich im Mittelmeergebiet zu Hause breitet sich, bedingt durch die Klimaerwärmung, dieses Insekt im Süden Deutschlands aus. Die Insektengruppe des BUND Bretten hat im südlichen Kraichgau schon mehrere Paare gefunden.

Wer eine Gottesanbeterin findet, wird gebeten dies dem BUND Bretten über unser Kontaktformular zu melden. Vielen Dank!

Steckbrief: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Von der Insektengruppe entdeckt: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
Dieser Schmetterling kann eine Flügelspannweite von acht Zentimeter erreichen. Auf jedem Flügel befindet sich ein dunkler Augenfleck (Name). Die Männchen haben orangefarbene Hinterflügel und große kammförmige Fühler. Wegen fehlender Mundwerkzeuge können diese Falter keine Nahrung zu sich nehmen. Deshalb leben sie nur etwa eine Woche, in der sie sich paaren und das Weibchen Eier legt. Abhängig von der Witterung kann man diese Insekten – zwischen April und Mai – gelegentlich auch auf der Brettener Gemarkung antreffen.

Das Kleine Nachtpfauenauge war Schmetterling des Jahres 2012

Arbeits- und erfolgreiches Jahr 2014

BUND EMBLEM-kleinBei der Mitgliederversammlung des BUND Bretten konnte die Ortsgruppe nach den obligatorischen Vereinsregularien auf das vergangene Jahr zurückblicken.

So war für die Teilnahme an der landesweiten Amphibien- und Reptilienkartierung neben Fachwissen ein großer Zeitaufwand erforderlich. Auf einer Fläche von hundert Quadratkilometern wurden alle Laichgewässer von Mitte Februar bis zum Schlüpfen der kleinen Lurche im Sommer mehrfach kontrolliert und fotografisch dokumentiert. Die vorkommenden Arten sowie ihre Populationsgrößen wurden an die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) weitergeleitet. Diese Aktion wird auch in 2015 weitergeführt.

Zum Schutz der wandernden Amphibien betreuten Mitglieder den Krötenzaun zwischen Bauerbach und Büchig. In vielen nächtlichen Einsätzen wurden die Lurche abgefangen und sicher über die Straße zum Laichgewässer gebracht. Das extrem regenarme Frühjahr führte zum raschen Austrocknen einiger Tümpel. Doch durch die unbürokratische Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren Bretten und Bauerbach, die mit Tanklöschfahrzeugen Wasser herbeischafften, konnte Schlimmeres verhindert werden. Nochmals herzlichen Dank an die Floriansjünger!
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Steckbrief: Bernstein-Waldschabe Ectobius vittiventris

Bernstein-Waldschabe
Bernstein-Waldschabe
Dieses Insekt kann bis zu eineinhalb Zentimeter lang werden. Der Halsschild ist am Rand durchsichtig und die Beine haben Dornen. Die dünnen Fühler können doppelte Körperlänge erreichen. Die Bernstein-Waldschabe ist, begünstigt durch die Klimaerwärmung, aus Südeuropa eingewandert. Im Raum Bretten kann man sie an Feldhecken und in Hausgärten finden. Nachts werden Lichtquellen wie Straßenlaternen und Terrassenbeleuchtungen angeflogen. Diese harmlose Schabe ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial. In Gebäuden stirbt sie schon nach wenigen Tagen. Das abgebildete Exemplar wurde kürzlich von der BUND-Insektengruppe in der Brettener Innenstadt entdeckt.

Steckbrief: Gottesanbeterin (Mantis religiosa)

„Flitterwochen“ bei der Fangschrecke Mantis religiosa (Gottesanbeterin) .
Die BUND-Insektengruppe hat bei einer Exkursion im südlichen Kraichgau gleich drei Paare dieses wärmeliebenden Insekts angetroffen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass es im Kraichgau wärmer geworden ist. In der Oberrheinischen Tiefebene ist dieser Zuwanderer bereits weit nach Norden vorgedrungen. Der BUND-Bretten bittet darum, Funde von der Gottesanbeterin zu melden.

Weitere Informationen zu diesem Insekt gibt hier:
http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/natur_erleben/g/gottesanbeterin/

Käfer-Rarität entdeckt

Großer Goldkäfer
Großer Goldkäfer

Einen sehr seltenen Fund machte kürzlich die Insektengruppe des BUND-Bretten. Auf einer Exkursion im südlichen Kraichgau wurde ein Exemplar des Großen Goldkäfers (Cetonia speciosissima ) entdeckt. Dieser bis zu drei Zentimeter große Käfer glänzt metallisch goldgrün. Beim Fliegen hält er die Deckflügel geschlossen. Die Larven dieses wärme-liebenden Käfers sind auf abgestorbenes Holz angewiesen. Diese vom Aussterben bedrohte Käferart ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Insektengruppe startet mit Gottesanbeterin

Insektengruppe im BUND-Bretten
Mitglieder der BUND-Ortsgruppe Bretten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Insektenfauna der Region Bretten zu untersuchen und zu dokumentieren. Zu den bekanntesten Vertretern dieser artenreichen Tiergruppe gehören beispielsweise Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen, Heuschrecken, Fliegen, Wespen und Wanzen.

Auf einer kürzlich durchgeführten Exkursion wurde jetzt, im gleichen Lebensraum wie im Jahr zuvor, wieder eine Gottesanbeterin (Mantis religiosa) angetroffen. Dieser Fangschrecke ist es offensichtlich gelungen sich im Kraichgau erfolgreich fort zu pflanzen. Noch bis vor wenigen Jahren kam dieses wärmeliebende Insekt nur am Kaiserstuhl vor. Weil es durch den Klimawandel bereits wärmer geworden ist, wird die Gottesanbeterin jetzt auch bei uns heimisch.

Nach den Bestimmungen des Bundes-Naturschutz-Gesetzes steht dieses Insekt unter besonderen Schutz (Rote Liste). Sie darf deshalb weder gefangen noch gehalten werden.
Weitere Informationen zu diesem „Neubürger“ gibt es hier

Unser Rüdtwald-Video