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Schlagworte-Archive: Insekten

Steckbrief: Ampferspanner (Timandra comae)

Ampferspanner
Ampferspanner

Dieser tagaktive Nachtfalter aus der Familie der Spanner (Geometridae) kann eine Flügelspannweite von bis zu drei Zentimeter erreichen. Seine Flügel sind braunrosa bis graugelb gefärbt mit einem dünnen, rötlichen Streifen der sich quer über die Flügel zieht. Die Raupen, die hauptsächlich an Ampfer- und Knötericharten fressen, bewegen sich spannerartig fort. Sie überwintern und verpuppen sich erst im Frühjahr. Tagsüber sind die Ampferspanner auf Wiesen oder nachts in der Nähe von Straßenlaternen anzutreffen.

 

 

 

Steckbrief: Feldsandläufer (Cicindela campestris)

Feldsandläufer
Feldsandläufer

Dieser meist grün gefärbte, 15 mm große Laufkäfer ernährt sich räuberisch von Insekten. Lange, schlanke Beine ermöglichen ihm eine rasche Fortbewegung. Seine Larve steckt in einer selbst gegrabenen senkrechten Bodenröhre. Spinnen, Insekten und hauptsächlich Ameisen, die sich seiner Wohnröhre nähern, werden überwältigt. Von April bis September sind die Sandlaufkäfer, von denen es in Mitteleuropa ungefähr ein Dutzend Arten gibt, bei sonnigem Wetter aktiv. Als Lebensraum werden Sandgebiete oder Lößböden, wie bei uns im Kraichgau, bevorzugt. Im Raum Bretten ist der Feldsandläufer regelmäßig anzutreffen.

Steckbrief: Gammaeule (Autographa gamma)

Gammaeule
Gammaeule

Das auffälligste Kennzeichen dieses Schmetterlings ist die dem griechischen Buchstaben Gamma ( ɤ ) ähnelnde helle Zeichnung auf den Vorderflügeln. Dieses Insekt zählt zwar zu den Nachtfaltern ist aber auch am Tag aktiv. Nachts fliegt die Gammaeule Lichtquellen wie Straßenlaternen oder hell erleuchtete Fenster an, um sich in deren Nähe nieder zu lassen. Die Gammaeule zählt zu den Wanderfaltern. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordafrika bis Grönland. Jedes Jahr fliegen Falter aus dem Süden zu uns. Je nach Zahl der Zuwanderer schwankt die Populationsstärke von Jahr zu Jahr. In manchen Jahren kommt es zu Massenvermehrungen. Dann können die Raupen Schäden an Kulturpflanzen anrichten.

Steckbrief: Hottentottenfliege (Villa hottentota)

Diese Fliege aus der Familie der Wollschweber kann eine Körperlänge von fast zwei Zentimeter erreichen. Auffällig ist die goldgelbe Behaarung des breiten Hinterleibs. An den durchsichtigen Flügeln sind die Flügeladern gut zu erkennen. Der Kopf ist fast kugelförmig. In der warmen Jahreszeit kann man diese Fliege an besonnten Lebensräumen antreffen. Sie ernährt sich von Blütenstaub und Nektar. Ihre Larven leben aber parasitisch. Die Weibchen legen Ihre Eier an Schmetterlingsraupen. Die ausschlüpfenden Larven ernähren sich von den Wirtsraupen. Die Hottentottenfliege ist von Nordafrika bis Mitteleuropa verbreitet.

Steckbrief: Streifenwanze (Graphosoma lineatum)

Streifenwanze
Streifenwanze

Dieses Insekt aus der Familie der Baumwanzen ist unverwechselbar rot gefärbt mit sechs schwarzen Längsstreifen auf der Oberseite. Beine und Fühler dieses 10 Millimeter großen Tieres sind schwarz. Die auffälligen aber harmlosen Streifenwanzen sitzen bevorzugt auf Doldenblütlern und saugen Pflanzensaft (Im Gegensatz zur Bettwanze, die sich vom Blut des Menschen ernährt). Vom Mittelmeerraum ausgehend, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten weiter nach Norden ausgebreitet. Im Raum Bretten kann man sie hauptsächlich an sonnigen Wegrändern, Böschungen und Wiesen antreffen.

Steckbrief: Birnengitterrost (Gymnosporangium fuscum)

Ab Mitte Mai findet man auf der Oberseite von Birnenblätter wenige Millimeter große, rostrote Flecken, die im Laufe des Sommers bis zu 15 Millimeter Durchmesser heranwachsen. Ab Juli entwickeln sich auf den Blattunterseiten kleine, knollenförmige Warzen.

Ursache ist der Rostpilz Gymnosporangium fuscum, der auf Wacholderzweigen überwintert. Im Frühjahr werden Sporen gebildet, die vom Regen, Wind oder Insekten auf die Birnenblätter übertragen werden. Hier keimen die Pilzsporen aus. Der sich entwickelnde Pilz erzeugt die rostroten Flecken und die Warzen auf der Blattunterseite. Aus gitterartigen Schlitzen in den Warzen gelangen Sporen ins Freie und auf Wacholderpflanzen. Dieser Pilz benötigt also zwei verschiedene Wirtspflanzen, um zu überleben.

Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria)

Familie Syrphidae (Schwebfliegen)
Diese bis zu zwei Zentimeter große Schwebfliege ist rotbraun und gelb gefärbt. Dadurch sieht sie einer Hornisse täuschend ähnlich (Mimikry). Von Juli bis September besucht sie Blüten und saugt Nektar wie zum Beispiel am Sommerflieder (Foto). Das Weibchen legt ihre Eier in Wespennester. Die Larven ernähren sich von sterbenden oder toten Insekten und Abfällen (Detritus). Aus den Puppen , die im Boden überwintern, schlüpft im Frühjahr die nächste Generation. Die harmlose Hornissenschwebfliege ist weit über Europa hinaus verbreitet. Bei uns ist sie aber selten anzutreffen.

Käfer-Rarität entdeckt

Großer Goldkäfer
Großer Goldkäfer

Einen sehr seltenen Fund machte kürzlich die Insektengruppe des BUND-Bretten. Auf einer Exkursion im südlichen Kraichgau wurde ein Exemplar des Großen Goldkäfers (Cetonia speciosissima ) entdeckt. Dieser bis zu drei Zentimeter große Käfer glänzt metallisch goldgrün. Beim Fliegen hält er die Deckflügel geschlossen. Die Larven dieses wärme-liebenden Käfers sind auf abgestorbenes Holz angewiesen. Diese vom Aussterben bedrohte Käferart ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Steckbrief: Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

An nährstoffreichen, feuchten Standorten wie Bachufer oder Schilfgebiete kann man die zu den Rosengewächsen gehörende Pflanze finden. Im oberen Teil verzweigt sich der bis zu zwei Meter hohe Stängel. Die dunkelgrünen, von starken Blattadern durchzogenen Blätter, sind gefiedert und haben an der Unterseite einen weißen Flaum. Im Sommer entfalten sich die weißen Blüten. Ihr Duft lockt Insekten wie zum Beispiel Bienen, Fliegen oder Käfer an.

Helle Tanzfliege (Empis livida)

Helle Tanzfliege "Empis livida"
Helle Tanzfliege „Empis livida“

Dieses zur Familie der Tanzfliegen (Empidae) zählende Insekt, wird ungefähr zehn Millimeter groß. Auffällig sind der kleine Kopf und der lange Rüssel. Diese Fliege ist an Waldrändern, Wiesen und Schilfgebieten von Mai bis September anzutreffen. Die Helle Tanzfliege besucht Blüten. Ihre Larven erbeuten eiweißreiche Insekten. Bei der Paarung bieten die Männchen ihrer Auserwählten ein erbeutetes Insekt als Brautgeschenk an. Vor der Paarung werden in Schwärmen tanzende Zickzack-Flüge durchgeführt (Name).

Berg-Feldwespe (Polistes biglumis)

Feldwespen erkennt man an ihrem spindelförmigen Hinterleib, der nur eine schmale Verbindungsstelle zum Brustabschnitt aufweist. Diese schwarz-gelben Insekten lassen beim Fliegen ihre langen Beine auffällig weit nach unten hängen. Eine überwinternde Königin gründet im Frühjahr eine Nest. Dieses wird aus mit Speichel vermischten, zerkauten Holzfasern gebaut. Die aus bis zu hundert Zellen bestehende einzige Wabe wird mit einem kurzen Stiel an Mauern oder Pflanzenstängeln befestigt. Die offene Wabe ist nicht durch eine Hülle geschützt. Feldwespen ernähren sich bevorzugt von Nektar und Schmetterlingsraupen.

Steckbrief: Schwarzer Maulbeerbaum (Morus nigra)

Dieser wärmeliebende, bis 20 m hohe Baum wird in Deutschland vor allem in Weinbaugebieten angepflanzt. Seine dunklen Früchte ähneln einer Brombeere. Neben dem Schwarzen Maulbeerbaum gibt es bei uns noch den Weißen Maulbeerbaum (Morus alba), dessen reife Früchte weiß bis leicht rosa bleiben. Maulbeeren können roh verzehrt, zu Marmelade verarbeitet oder getrocknet wie Rosinen verwendet werden. Bereits im Mittelalter hat man aus vergorenen Früchten Maulbeerwein hergestellt.

Aber nicht die Früchte, sondern die Blätter der Maulbeerbäume hatten hier früher eine große wirtschaftliche Bedeutung.Sie dienten als Futter für die Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori). Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden beispielsweise in Frankreich, Italien und Deutschland Seidenraupen gezüchtet. Aus Seide wurden aber nicht nur teure Kleidungsstücke hergestellt. Als es noch keine Kunstfasern gab, wurden Fallschirme aus diesem Material angefertigt. In China wird die Zucht von Seidenraupen zur Herstellung von Naturseide schon seit fünftausend Jahren betrieben. China ist der größte Naturseidenexporteur der Welt.

Die Weibchen des Falters können hunderte von Eiern legen. Die schlüpfenden Raupen werden dann mit den Blättern der Maulbeerbäume gefüttert. Vor der Verpuppung spinnen die Raupen einen Kokon aus einem zwei bis vier Kilometer langen Seidenfaden. Aus diesen Fäden werden dann Seidentücher gewebt.

In der Brettener Innenstadt stehen mehrere Früchte tragende Maulbeerbäume. Erst vor wenigen Jahren wurden Schwarze Maulbeerbäume in einer Parkanlage angepflanzt. Ein haushohes Prachtexemplar des Weißen Maulbeerbaums steht in einem Hof direkt an der Straße. Die reifen Früchte sind ein Festmahl für Insekten wie Hummeln und Honigbienen.

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