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Schlagworte-Archive: Insekten

Kobaltblaue Juwelen an Brettens Gewässer: Blauflügel-Prachtlibellen

„Noch bis Ende August kann man Blaufügel-Prachtlibellen an den Ufern der Bäche in der Innenstadt und im Umland von Bretten beobachten“, weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten. Diese Libellenart wird etwa fünf Zentimeter lang. Der Körper der Männchen glänzt metallisch blaugrün, die Flügel sind dunkelviolett bis kobaltblau.
Ihr Flug erinnert an Schmetterlinge: Sie „tanzen“ schwerfällig an den Ufern unserer Bäche und Wassergräben auf und ab.
Uferbereiche mit geeigneten Sitz- und Eiablageplätzen werden während der Fortpflanzungszeit von den Männchen als Reviere besetzt und gegen fremde Männchen verteidigt.
Hier warten sie auf die paarungsbereiten Weibchen. Aus den Eiern, die ins Wasser abgelegt werden, entwickeln sich die Larven, die sich dann an Wasserpflanzen aufhalten, wo sie ihre Nahrung, wie Insektenlarven und andere kleine Wassertiere, erbeuten. Die schlanken Larven sind gut getarnt und ziemlich ortstreu. Man findet sie deshalb während ihrer gesamten Entwicklungszeit immer an der gleichen Stelle.
Die Larven der Prachtlibellen haben einen hohen Sauerstoffbedarf. Deshalb war ihr Bestand mit zunehmender Gewässerverschmutzung stark zurückgegangen. „Erst nach dem Bau von Kanalisation und Kläranlagen konnte sich der Bestand dieser kobaltblauen Juwelen wieder erholen“, betont Gerhard Dittes, der Vorsitzende des BUND Bretten.

BUND Bretten in Stuttgart

Mauerbiene
Mit einem Infostand auf den Stuttgarter Schlosswiesen informierte kürzlich der BUND Bretten über Lebensweise und Schutzmaßnahmen für Wildbienen. Bei hochsommerlichen Temperaturen besuchten zahlreiche Interessierte das Stuttgarter Umwelt-Festival zum Thema Nachhaltigkeit. Vor allem Garten- und Balkonbesitzer zeigten großes Interesse am Wildbienenschutz:
Woran erkenne ich Wildbienen, welche Rolle spielen sie im Naturhaushalt, wie kann ich diesen nützlichen Insekten helfen?
An verschiedenen Nisthilfen zeigte der BUND Bretten, welche Maßnahmen und Futterpflanzen geeignet sind, um den Wildbienen, wie z. B. Mauerbienen und Holzbienen, zu helfen.
Wildbienen sind unverzichtbare Bestäuber zahlreicher Kulturpflanzen. Durch die fortgesetzte Ausweisung von immer neuen Wohn- und Gewerbegebieten verschwinden täglich viele Hektar ihrer Lebensräume unter Beton und Asphalt. Der landwirtschaftlichen Produktions-weise mit großflächigen Monokulturen und dem Einsatz von giftigen Pestiziden fallen unzählige Honig- und Wildbienen zum Opfer.

Wildbienen in Gefahr

Wenn es nicht mehr summt und brummt
Seit einigen Jahren verzeichnen Experten einen dramatischen Rückgang von Insekten in Deutschland. Besonders betroffen: die Wildbienen. „Es ist eine Kombination von vielen Faktoren, die zu einem Verlust von bis zu 80% der Biomasse an Insekten geführt hat“, sagt Dr. Hannes Petrischak, Biologe, zuständig für den Geschäftsbereich Naturschutz in der Heinz Sielmann Stiftung.

Unter den Insekten gelten Wildbienen als die wichtigsten Pflanzenbestäuber. Rund zwei Drittel der gesamten Bestäubungsleistung gehen allein auf ihr Konto. Doch die Wildbienen sind bedroht wie nie. Von den in der Roten Liste erfassten Wildbienenarten gelten inzwischen über die Hälfte in ihrem Bestand als gefährdet. Allein in Deutschland gibt es rund 561verschiedene Wildbienen-Arten, die in Gestalt und Aussehen extrem unterschiedlich sind.

Als Hauptgrund für den Schwund der wertvollen Bestäuber steht der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft in Verdacht. Aus der Sicht von Wissenschaftlern tragen vor allem Neonicotinoid- Insektizide wie Clothianidin, Minidacloprid und Thiamethoxam maßgeblich zum Aussterben der Bestäuber bei. Hinzu kommt die Vernichtung der natürlichen Lebensräume. Betroffen sind vor allem die Niststätten der Wildbienen: Etliche -meist seltene- Wildbienenarten wie z.B. die Mohnmauerbiene, die Schwarze Mörtelbiene und die Glockenblumenschmalbiene sind z.B. auf ausgedehnte Flugsandfelder, offene Lehm-, Sand- und Kiesgruben, blütenreiche Wiesen oder auf Totholz angewiesen. Anders als Honigbienen leben Wildbienen weitgehend solitär, also nicht in Völkern. Außerdem sind sie sehr friedlich und stechen so gut wie nie.
Weiterlesen auf der Seite der Heinz-Sielmann-Stiftung

Naturbeobachtungen im Februar

Obwohl noch ein Wintermonat, kann man im Februar bereits Blüten in Gärten und an Waldrändern beobachten!
Dazu gehört der Winterling, den „Steckbrief“ des Winterlings lesen Sie hier.
Beim Huflattich treiben jetzt bereits die gelben Blütenstände aus. Sie dienen vielen Insekten als Futterquelle. Das Foto zeigt die Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes) auf einer Huflattichblüte. Die großen Blätter dieses Frühblühers erscheinen erst viel später nach der Blüte.

Gemeinsame Resolution der Naturschutz- und Umweltschutzverbände in und um Karlsruhe

namentlich
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Regionalverband Mittlerer Oberrhein
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V. (LNV), Arbeitskreis Karlsruhe, insbesondere die im Arbeitskreis
   mitwirkenden Verbände
– NaturFreunde Landesverband Baden e.V., Bezirk Mittelbaden
– Arbeitsgemeinschaft Oberrheinische Waldfreunde e.V.
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Kreisverband Karlsruhe

Bei Honig- und Wildbienen, Schmetterlingen und vielen anderen Insekten ist schon seit einiger Zeit ein dramatischer Rückgang an Arten- und Individuenzahlen zu beobachten. Der NABU und der Entomologische Verein Krefeld haben in Nordrhein-Westfalen in den letzten 10 – 15 Jahren einen Rückgang von bis zu 80 % festgestellt!* Während vor Jahren im Sommerhalbjahr nach jeder längeren Autofahrt bei trockenem Wetter die Windschutzscheibe voller verendeter Insekten war, sind heute kaum noch Insektenopfer an den Scheiben zu beobachten.

Aber nicht nur die Insekten nehmen ab: Bei der „Stunde der Wintervögel 2017“ wurde bundesweit, über alle Vogelarten gemittelt, ein Schwund von ca. 15 % ermittelt, bei einigen, gerade häufigen Arten wie Blau- und Kohlmeise auch mehr als 30 %, regional mehr als 50 %. Viele können diesen Trend durch Beobachtungen am Futterhaus im eigenen Garten bestätigen.
Insekten- und Vogelschwund hängen miteinander zusammen; sehr viele Vogelarten ernähren sich – direkt oder indirekt – von Insekten. Das heißt: keine Insekten  keine Vögel!
Zwei Hauptursachen sind für das Insektensterben auszumachen:

1. Der Pestizideinsatz in der Intensiv-Landwirtschaft; Insektizide führen direkt, Herbizide („Unkrautvernichter“) indirekt (Verlust an Nahrungspflanzen) zum Insektenschwund.
2. Der Mangel an blühenden Pflanzen in der Natur; zu beklagen ist auch außerhalb von Ackerflächen ein „extremer Mangel an geeigneten blühenden Wildkräutern, die Landschaft wird zunehmend von Gräsern dominiert“.** Auch in Privatgärten finden sich immer weniger Pollen und Nektar spendende Blühpflanzen.

Wir fordern deshalb bzw. rufen dazu auf: weiter lesen

Insekt des Jahres 2017: Die Gottesanbeterin Mantis religiosa

„Das Thier sieht wie eine grüne Heuschrecke aus, trägt aber den Kopf, mit den ungeheuern großen Augen und die Brust aufrecht, und hat an den Vorderfüßen, die es meistens, als wenn es betete, zusammengefaltet, scharfe, wie Sägezähne hervorstehende Haken.“So wurde die Gottesanbeterin einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1834 treffend beschrieben.
Der kleine, sehr bewegliche, dreieckige Kopf hat wirklich große Augen und die dornigen Vorderbeine sind zu taschenmesserartigen Fangorganen ausgebildet. Sie lauert unbeweglich auf Beute, um dann blitzschnell zuzupacken. Sofort wird dann der Fang aufgefressen.

Die kaum flugfähige Gottesanbeterin, die über sieben Zentimeter lang werden kann, ist die einzige heimische Fangschreckenart. Die Farbe von Körper und Flügeln variiert von grasgrün über gelblich bis braun. Das Insekt ist deshalb von der umgebenden Vegetation kaum zu unterscheiden.
Es war ein Glücksfall, dass Mitarbeiter des BUND Bretten im August 2015 gleich drei Paare im südlichen Kraichgau entdeckten. Der Fund eines Eipaketes bestätigte dann die erfolgreiche Fortpflanzung.
Die Gottesanbeterin ist in den Mittelmeerländern weit verbreitet.
In Süddeutschland bewohnte sie bisher nur die wärmebegünstigte Region um den Kaiserstuhl.Von dort hat sie sich durch den Klimawandel im Kraichgau und sogar in Südhessen ausgebreitet. Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen wurde die Gottesanbeterin von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum Insekt des Jahres 2017 gewählt.
Wer im kommenden Sommer dieses Insekt oder ein Eipaket der Gottesanbeterin, entdeckt, wird gebeten, dies dem BUND Bretten mitzuteilen.

Lebensraum für den Blaupfeil geschaffen

Blaupfeil
Blaupfeil

Der legendäre Rennwagen „Silberpfeil“ gewann 1934 das internationale Eifelrennen auf dem Nürburgring mit 300 km/h. Der bei uns heimische „Große Blaupfeil“ mit einer Flügelspannweite von bis zu neun Zentimeter schafft allerdings nur 26 km/h. Im Gegensatz zu einem Rennwagen ist diese Großlibelle aber äußerst wendig. Sie kann blitzschnell die Flugrichtung ändern, rückwärts fliegen oder in der Luft stehen bleiben. Auf solche Flugkünste ist dieses Insekt angewiesen, um seine Beutetiere, wie zum Beispiel Mücken während des Fluges zu fangen.
Bevorzugter Lebensraum sind Seen und Tümpel mit vegetationsarmen Uferbereichen. Auf kahlen Flächen nehmen sie gerne eine Sonnenbad. Weil sie zur Fortpflanzung auf stehende Gewässer angewiesen sind, hat der BUND Bretten gleich mehrere Tümpel für Libellen und Amphibien auf unserer Gemarkung angelegt. Diese sollen zur Sicherung des Libellenbestandes beitragen.

Von Mitte Mai bis Oktober können diese Flugkünstler auch im Raum Bretten beobachtet werden. Auffälliges Kennzeichen der Männchen ist ihr blauer Hinterleib und ihre großen, grünen Komplexaugen“, weiß Matthias Menzel vom BUND Bretten und fügt hinzu: „Libellen sind harmlose Tiere. Sie können nicht stechen.

Steckbrief: Großer Blaupfeil(Orthetrum cancellatum)

Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

Die auf Gemarkung Bretten lebende Graue Sandbiene (Andrena cineraria)
Die auf Gemarkung Bretten lebende Graue Sandbiene (Andrena cineraria)
Extreme Rückgänge bei heimischen Wildbienen

Schon vor über dreißig Jahren hat der BUND Bretten Schutzmaßnahmen für Wildbienen ergriffen. Seit fünf Jahren wird, zusammen mit dem Melanchthon-Gymnasium, das Projekt „Schützt die Wildbienen“ durchgeführt. Der Bestand von Wildbienen ist bundesweit drastisch gesunken, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen. Die Folgen wären gravierende wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Deshalb unterzeichneten jetzt 77 Wissenschaftler eine Resolution an Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und fordern Sofortmaßnahmen, um den drastischen Rückgang von Wildbienen und anderen Insekten zu stoppen. “Wir begrüßen diese längst überfällige Resolution und freuen uns über diese Unterstützung des Wildbienenschutzes“, betont Gerhard Dittes der Vorsitzende des BUND Bretten .
Hauptforderungen der Resolution sind ein vollständiges Verbot von Neonicotinoiden (Insektengifte) , die Erhöhung der Strukturvielfalt in der Kulturlandschaft und die Einführung eines strengeren Schutzstatus für hochgradig gefährdete Wildbienen.
Wie notwendig diese Maßnahmen sind, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse: In den letzten zehn Jahren sind in manchen Regionen bis zu 75% aller Wildbienenarten verschwunden. Die intensive Landbewirtschaftung mit großflächigen Monokulturen von Mais und Raps sowie der Einsatz von giftigen Pestiziden hat sich seit dem Jahr 2000 dramatisch beschleunigt. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Artenvielfalt.

Link zum Artikel: Insektensterben statt Bienentanz: Wissenschaftler fordern Sofortmaßnahmen gegen Artenschwund

BUND beim Naturerlebnistag 2016

Am letzten Tag der Sommerferien fand auch dieses Jahr wieder der Brettener Naturerlebnistag statt. Bei herrlichem Wetter strömten viele interessierte Eltern mit ihren Kindern zum Saatschulgebäude im Großen Wald.Das Programmangebot, vom Pirschgang mit den Jägern oder Pressen von Apfelsaft, war vielfältig.
Der BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) stellte, wie auch in den letzten Jahren, sein Projekt „Schützt die Wildbienen“ vor. Gemeinsam mit dem Melanchthon-Gymnasium wurde mit großformatigen Fotos und Kurzfilmen über die Lebensweise, Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen für diese nützlichen Insekten informiert. Unter der Anleitung von Biologielehrern durften Kinder Nisthilfen für Wildbienen selbst herstellen und mit nach Hause nehmen. Das Interesse war so groß, dass schon nach kurzer Zeit weiteres Bastelmaterial besorgt werden musste.
Besonders erfreulich ist, dass sich viele Besucher bereit erklärten, das Wildbienen-Schutzprojekt von BUND und MGB zu unterstützen.

1000 Blumenzwiebeln für Wildbienen

  • Traubenhyazinthen
  • Wildtulpen
  • Gehörnte-Mauerbiene
  • Rostrote Mauerbiene
  • Frühlings-Pelzbiene
  • Furchenbiene
  • Frühlings-Trauerbiene
  • Wespenbiene
  • Blutbiene
  • Mauerbiene in Tulpe
  • Schwebfliege
  • Wollschweber
Beim Naturerlebnistag im vergangenen September stellten der BUND zusammen mit Schülern des Brettener Melanchthon-Gymnasiums das gemeinsame Projekt „Tausend Blumenzwiebeln für Wildbienen“ vor. Damit soll das Nahrungsangebot für unsere einheimischen Wildbienen, vor allem der im Frühling aktiven Mauerbienen, verbessert werden.
Dank der Spendenbereitschaft der Brettener Bevölkerung konnten mehr als 1000 Zwiebeln von Trauben-hyazinthe, Blaustern und Wildtulpe gekauft und auf mehreren geeigneten Flächen eingepflanzt werden.
Die Schüler mussten sich beim Einpflanzen der Blumenzwiebeln anstrengen, weil der Boden wegen der langen Trockenheit sehr hart war“, berichtet Annika Hoffmann vom Brettener Melanchthon-Gymnasium.

Der Erfolg dieser Aktion hat sich jetzt in diesem Frühjahr gezeigt: Fast ein Dutzend Bienenarten konnten beim Blütenbesuch an Traubenhyazinthen, Blausternen und Wildtulpen beobachtet werden. „Neben Mauerbienen konnten an diesen Frühblühern auch Frühlings-Pelzbienen, Holzbienen, Wespenbienen, Blutbienen und andere Insekten wie Wollschweber und Schwebfliegen beobachtet werden“, stellt Gerhard Dittes vom BUND Bretten fest.

Damit die Mauerbienen die zur Fortpflanzung notwendigen Nistgelegenheiten vorfinden, hatten die Schüler bereits im vergangenen Jahr über 100 spezielle Nisthilfen für die Gehörnte und die Rote Mauerbiene angefertigt und an interessierte Gartenbesitzer verteilt.
Neben den Hummeln sind die pelzigen Mauerbienen in der Lage auch bei kühler Witterung effektiv die Blüten unserer Obstbäume zu bestäuben. „Sie werden deshalb immer häufiger zur Bestäubung auf Obstanlagen eingesetzt“, ergänzt Matthias Menzel vom BUND Bretten.

Steckbrief: Feuerwanze Pyrrhocoris apterus

An ihrer rot-schwarzen Warntracht ist dieses etwa einen Zentimeter große Insekt leicht zu erkennen. Ebenso auffällig ist ihr massenhaftes Auftreten besonders im Fußbereich von Linden. Sie saugen an abgefallenen Lindenfrüchten und toten Insekten. Für den Menschen sind sie völlig ungefährlich. Aus den Eiern, die unter altem Laub abgelegt werden, schlüpfen Larven. Erst nach mehreren Häutungen sind sie erwachsen. In der Brettener Innenstadt kann man diese harmlosen Insekten oft an milden Wintertagen antreffen.

Steckbrief: Mauerspinne Dictyna civica

„Erst vor ein paar Jahren habe ich meine Hauswände neu streichen lassen. Jetzt sind diese schon wieder mit dunklen, fast schwarzen, watteartigen Flecken übersät. Die Renovierung meiner Hausfassade war für die Katz!“, so ein betroffener Hausbesitzer. Schlimmer noch: Die Suche nach dem Verursacher dieser Fassadenverschmutzung bleibt ohne die Benutzung einer Lupe meist erfolglos.
Verursacher dieser Verschmutzung ist eine ca. drei Millimeter kleine Spinne, die sich in den Unebenheiten des Verputzes versteckt: Die Mauerspinne (Ditynia civica) aus der Familie der Kräuselspinnen. Sie lebt an Hauswänden. Hier baut sie aus feinen Kräuselfäden ihre flachen Fanggespinste, die einen Durchmesser von einer Euromünze bis sogar Handtellergröße erreichen. Da diese Netze nicht erneuert werden, färben sie sich durch abgelagerten Staub mit der Zeit immer dunkler. Besonders auf hellen Hausfassaden fallen dann die zahlreichen dunklen Flecken auf. Verstaubte Netze sind funktionslos. Deshalb müssen immer wieder neue gesponnen werden.

Die Mauerspinnen als eifrige Insektenvertilger sind sehr nützlich. „Die Vielzahl ihrer Netze an Hauswänden wirken wie großflächige Fliegenfänger, in denen Hunderte von lästigen Fluginsekten gefangen werden“, stellt Gerhard Dittes vom BUND Bretten fest.
Schon in den 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte sich die Mauerspinne in den wärmebegünstigten Gebieten Deutschlands ausgebreitet. Hier besiedeln sie Mauern und Hauswände in Dörfern und Städten. Auch in der Brettener Innenstadt sind zahlreiche Gebäude wie die Stadtparkhalle betroffen.

Link: Spinnennetze an Fassaden

Unser Rüdtwald-Video