Einwanderer aus den USA
Büffelzikaden in Brettener Gärten
Mit einer Körperlänge von höchstens zehn Millimetern und einer grasgrünen Färbung sind diese Insekten nur schwer zu entdecken. Dafür sind sie, näher betrachtet, unverwechselbar.
Der Halsschild ist zu einem schmalen, nach hinten gerichteten Fortsatz ausgezogen. Zwei seitliche, dunkel gefärbte Dornen erinnern an die Hörner von Büffeln. Deshalb erhielt dieses Tierchen den treffenden Namen Büffelzikade (Stictocephala bisonia).
Ihre Heimat ist Nordamerika, von wo dieses Insekt per Schiff vor etwa hundert Jahren nach Europa gelangte. In den letzten fünfzig Jahren hat es sich von Südbaden ausgehend bis nach Norddeutschland ausgebreitet.
Die Büffelzikaden leben in Wiesen und Hecken, aber auch in Weinbergen und Gärten. Sie ernähren sich von Pflanzensäften. Mit einem dünnen Rüssel stechen sie wie mit einer Hohlnadel Pflanzen an und saugen die nahrhafte Flüssigkeit auf. Als Futterpflanzen dienen den ausgewachsenen Zikaden Rosengewächse, Apfel- und Birnbäume und Weinreben. Die Larven saugen die Säfte von krautigen Pflanzen wie Kleearten oder Chrysanthemen. In Südeuropa treten die Büffelzikaden gelegentlich massenhaft auf und können dann Schäden an Reben und Obstbäumen verursachen.
Nach der Paarung legen die Weibchen gruppenweise jeweils bis zu einem Dutzend Eier in Rindenvertiefungen, bevorzugt von Rosensträuchern. Zwischen Mai und Juni des nächsten Jahres schlüpfen dann die Larven, die sich in der Krautschicht zu erwachsenen Tieren entwickeln. Diese kann man dann ab Juli bis Oktober antreffen