Kategorie-Archive: Umweltgifte

Jede zweite Wildbienenart bedroht!

Wissenschaftler der Universität München haben in einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass von den über 500 Wildbienenarten in Deutschland mehr als die Hälfte in ihrem Bestand bedroht oder in manchen Regionen schon verschwunden sind. Wesentliche Ursache ist der Nahrungsmangel im Spätsommer, weil es zu dieser Zeit gerade auf landwirtschaftlich genutzten Flächen keine Blüten mehr gibt.
Allgemein scheint die Artenvielfalt von Bienen aufgrund der intensiven Landwirtschaft und des verstärkten Einsatzes von Pestiziden, die sich beide negativ auf Nahrungsquellen und Nistmöglichkeiten auswirken, rückläufig zu sein“, betont Prof. Susanne Renner von der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Wildbienen spielen eine unersetzliche Rolle bei der Bestäubung von Blütenpflanzen. So wird der wirtschaftliche Wert durch Bestäubung in Europa vom BUND auf über 14 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Beispielsweise gibt es ohne die Bestäubung durch Hummeln keine Tomaten.
Siehe unter : Verhungern im ländlichen Raum

Insektensterben : Forscher fordern Maßnahmen

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Wilfried Kretschmann fand im Stuttgarter Museum für Naturkunde ein internationales Insektenschutz-symposium statt, an dem auch Vertreter des BUND Bretten und Karlsruhe teilnahmen.
Insekten sind weltweit die artenreichste Tiergruppe und für die Funktion von Ökosystemen unerlässlich. Der dramatische Rückgang der Insekten hat in Mitteleuropa inzwischen alarmierende Ausmaße erreicht mit unabsehbaren ökonomischen und ökologischen Folgen. Wissenschaftler zeigten an neuesten Forschungsergebnissen die Ursachen für den dramatischen Rückgang der Insekten auf. Eine der Hauptursachen ist der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. So finden beispielsweise vergiftete Honigbienen nicht mehr zurück in ihren Bienenstock und werden anfälliger für Krankheiten. Nützlinge erkennen ihre Wirte nicht mehr, wodurch sich der Bestand der Schädlinge erhöht.
Zum Schutz der Insekten fordern die Wissenschaftler unter anderem Maßnahmen wie die Einschränkung des Pestizideinsatzes, die Extensivierung der Landwirtschaft sowie eine Erhöhung der Artenvielfalt durch Grünland. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist, neben einer Forschungs- und Bildungsoffensive, eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure aus Politik, Industrie, Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Gesellschaft erforderlich.

Den „Neun-Punkte-Plan gegen das Insektensterben“ finden Sie hier –>9-Punkte Plan gegen das Insektensterben

Artenvielfalt mit Biowein

Biowinzer setzen in ihren Weinbergen keine Pestizide ein und lassen bunte Blühmischungen zwischen den Rebzeilen wachsen. Deshalb gibt es hier Nahrung für viele Schmetterlinge, Schwebfliegen, Wildbienen und Käferarten. Der Verzicht auf Pestizide schont auch die Boden-organismen wie Würmer, Asseln und Springschwänze. Diese bereiten Humus, der die Bodenfruchtbarkeit erhöht und der Bodenerosion vorbeugt. Das Ziel, Weinberge nachhaltig zu bewirtschaften, erfordert von allen am Weinbau Beteiligten gemeinsame Anstrengungen. Dazu hatte die Umweltakademie Baden-Württemberg zum Symposium „Nachhaltigkeit im Weinbau“ nach Marbach eingeladen .

Siehe auch Artikel der Marbacher Zeitung

Eil-Aktion: So können wir Glyphosat doch noch stoppen!

Ein Schock: Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat in Brüssel ein „Ja“ zu Glyphosat durchgedrückt. Das umstrittene Ackergift ist für weitere fünf Jahre in der EU erlaubt. Ist damit die Sache entschieden? Nein! Denn die deutsche Bundesregierung kann Unkrautvernichtungsmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat trotzdem auf nationaler Ebene verbieten. Das ist unsere Chance: Wir fordern ein Verbot von Glyphosat in Deutschland!
Vielleicht erging es Ihnen wie uns Anfang dieser Woche? Wir waren geschockt, als wir hörten, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) in Brüssel für eine weitere Zulassung von Glyphosat gesorgt hat. Monatelang hatte es in der Bundesregierung Streit über das Thema gegeben, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte sich immer strikt GEGEN Glyphosat ausgesprochen. Doch Agrarminister Schmidt hat in der entscheidenden Sitzung auf EU-Ebene trotzdem einfach für Deutschland mit „Ja” gestimmt. Damit war klar: Das Ackergift wird für weitere lange Jahre in Europa zugelassen. Christian Schmidt hat wissenschaftliche Studien ignoriert, die vor Schäden für Umwelt und Gesundheit durch Glyphosat warnen. Und der Minister hat nicht nur die vielen hunderttausend Menschen, die sich gegen Glyphosat ausgesprochen haben, vor den Kopf gestoßen. Er hat auch den Krach mit dem möglichen künftigen Koalitionspartner SPD in Kauf genommen.
Glyphosat-Protestaktion unterzeichnen!
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Wenn Hummeln nicht mehr Summen

Hummeln, die Blüten besuchen, setzen den Blütenstaub durch Vibrationen mit den Flügeln frei. Neonicotinoide beeinträchtigen diese Vibrationen. Dadurch wird die gesammelte Menge an Blütenstaub verringert. Für die Aufzucht der Brut steht dann weniger Nahrung zur Verfügung. Dies haben Forscher vom Karlsruher Institut für Technik (KIT) und der University of Stirling jetzt herausgefunden.

KIT: Das Schweigen der Hummeln


Links zu Neonicotinoiden :
Zehn Fakten zu Neonicotinoiden
EFSA: Neonicotinoide für den Menschen schädlich
die Zeit: Pestizide wirken auf Bienen wie Nikotin auf Menschen