Kategorie-Archive: Steckbrief

Steckbrief: Springspinnen (Salticidae)

Auffälligstes Kennzeichen dieser nur wenige Millimeter großen Tiere sind ihre vier, wie Scheinwerfer nach vorn gerichteten Augen. An den Kopfseiten befinden sich jeweils noch zwei weitere Augen. Mit ihren hochentwickelten Sehorganen können diese Spinnen, ohne sich zu bewegen, ihre Blickrichtung ändern. Mit einem Sprung (Name) erbeuten sie ihre Nahrung. Dabei können selbst große Beutetiere überwältigt werden (siehe Foto: Zebraspringspinne mit Nachtfalter). Springspinnen bauen keine Fangnetze.

Steckbrief: Eselsdistel (Onopordum acanthium)

Diese stattliche Pflanze kann eine Wuchshöhe von mehr als zwei Meter erreichen. Auffallend ist ihre weißgraue Farbe und die großen Stacheln. Die kugeligen Blütenstände leuchten purpurrot. Sie locken viele Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen an. Man kann die Eselsdistel auf Brachflächen, Wegrändern oder in manchen Hausgärten antreffen.

Steckbrief: die Gallmilbe Aceria erineus

Die Milbe Aceria erineus verursacht die „Filzkrankheit“ der Walnussbäume. Befallene Walnuss-Blätter zeigen auf der Blattoberseite gelbliche Aufwölbungen von etwa einem Zentimeter Durchmesser. Die Unterseite dieser Blasen sind mit einem dichten Filz heller Haare überzogen, die später braun werden. Ursache dieser Blattkrankheit ist die winzige, mit bloßem Auge nicht erkennbare, Gallmilbe Aceria erineus. Zwei dieser wurstförmigen Milben sind auf dem Mikrofoto zu erkennen.

Steckbrief: Rosskastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella)

Dieser etwa fünf Millimeter große Kleinschmetterling ist ein schlechter Flieger. Er wird deshalb hauptsächlich mit dem Wind verfrachtet. Vom Balkan ausgehend, hat sich dieser Parasit über Europa ausgebreitet. Die Weibchen legen etwa 30 Eier einzeln auf den Blättern der Rosskastanien ab. Die ausschlüpfende Larve lebt unter der Blattoberhaut (Epidermis). Dort frisst sie das Blattgewebe und unterbricht dadurch die Wasserzufuhr. An dieser Stelle stirbt das umliegende Blattgewebe ab und wird braun („Rostflecken“ auf den Blättern). Bei starkem Befall fallen die Blätter bereits im August ab. Abhängig von der Temperatur können bis zu vier Falter-Generationen pro Jahr entstehen. Aktuell sind in Bretten die Rosskastanien am Seedamm stark betroffen.

Steckbrief: Blauer Natternkopf (Echium vulgare) „Stolzer Heinrich“

Erst im zweiten Jahr entwickelt sich aus einer Blattrosette der bis zu einem Meter hohe Stängel. Die trichterförmigen Blüten sind zuerst rosarot, dann blau. Die Staubblätter sind verschieden lang und herausgestreckt. Dies ähnelt einer Schlangenzunge (Name). Der Natternkopf ist eine hervorragende Futterpflanze für Insekten. Wegen seiner langen Pfahlwurzel und seinen behaarten Blättern, kann diese Pionierpflanze gut auf trockenen Standorten wie Wegränder oder Böschungen wachsen.

Steckbrief: Schmetterlingsmücken (Psychodidae)

Schmetterlingsmücke
Schmetterlingsmücke

Von diesen, nur wenige Millimeter kleinen Insekten gibt es in Deutschland etwa hundert verschiedene Arten. Ihre großen, behaarten Flügel, verleihen ihnen ein schmetterlingsartiges Aussehen. Ihr Flugvermögen ist eingeschränkt. Da sich ihre Larven in den Abflüssen von Waschbecken und Duschen entwickeln, findet man diese harmlosen Tiere gelegentlich an den Wänden der Badezimmer. Nur ihre tropischen Verwandten können gefährliche Krankheitserreger übertragen. Unsere einheimischen Arten ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensäften.

Steckbrief: Borretsch (Borago officinalis) Gurkenkraut

Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird bei uns schon seit Jahrhunderten in Kräutergärten angebaut oder sie wächst verwildert an Wegrändern. Unter den vielen deutschen Bezeichnungen ist „Gurkenkraut“ am geläufigsten. Die krautige Pflanze ist dicht mit Borsten überzogen. Bei ihren leuchtend blauen Blüten reifen zuerst die Staubblätter. Erst nach deren Verwelken kann sie bestäubt werden. Dadurch wird Selbstbestäubung verhindert. Wegen ihres stark zuckerhaltigen Nektars wird das Gurkenkraut  gerne von Honigbienen und Hummeln besucht. Borretschsamen werden durch Ameisen verbreitet.

Raten Sie mal!

Wer kennt diese Tiere? Die Art kommt in Deutschland schwerpunktmäßig im Südwesten in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor.
 Des Rätsels Lösung:  Die Mauereidechse

Bei allen abgebildeten Exemplaren handelt es sich um die gleiche Art:  Die Mauereidechse (Podarcis muralis). Diese mit einer Gesamtlänge von über 20 Zentimeter (Rumpf sieben und Schwanz 14 cm Länge) große Eidechse weist große Zeichnungs- und Farbunterschiede selbst innerhalb einer Population auf. Während bei uns die Tiere meistens braun und schwarz gefleckt sind, findet man in Italien und Spanien auch grün gefärbte Tiere.

Dieses Reptil ist über Mittel- und Südeuropa verbreitet. Trockenes Gelände wie nach Süden exponierte Hänge und Trockenmauern in Weinbergen, sind bevorzugte Lebensräume. Die abgebildeten Exemplare gehören alle einer Population an, die auf der Brettener Gemarkung lebt. Diese Tierart steht auf der „Roten Liste“. Ihr Bestand ist in Baden-Württemberg stark gefährdet.

Die Feuergoldwespe (Chrysis ignita)

Chrysis-ignita Vorsicht ! Diese Wespe ist in ihrem Aussehen äußerst variabel, für den Menschen aber ungefährlich. Die Körperlänge schwankt zwischen vier und 13 Millimeter. Kopf und Brust glänzen blaugrün, der Hinterleib ist kupferfarben. Nur selten findet man aber zwei fast gleich aussehende Exemplare. Das Weibchen legt seine Eier auch in die Nester von einzeln lebenden Wildbienen (Brutparasit). Deshalb tragen Maßnahmen zum Wildbienenschutz auch zur Erhaltung dieser noch weit verbreiteten Wespenart bei.

Die Igelfliege ( Familie Raupenfliegen Tachinidae)

IgelfliegeDieses ungefähr einen Zentimeter große Insekt ähnelt einer Stubenfliege. Am orangefarbenen Hinterleib sind aber deutlich Stacheln zu erkennen (Name). Diese Fliege ist vom Frühling bis zum Herbst auf Wiesen und in Wäldern anzutreffen, wo sie sich von Blütenstaub und Nektar ernährt. Die Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten ab. Die ausschlüpfenden Larven bohren sich in die Raupen und fressen diese von innen her auf (Raupenfliegen).

Steckbrief: Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis)

Dieses bis zu drei Zentimeter große Insekt hat schnabelartig verlängerte Mundwerkzeuge. Bei den Männchen ist das Hinterleibsende zu einem zangenförmigen Begattungsorgan umgebildet. Dies ähnelt dem Hinterleib eines Skorpions (Name). Nach der Paarung legt das Weibchen rund 50 Eier in in feuchten Boden ab. Skorpionsfliegen ernähren sich hauptsächlich von toten Insekten.