Kategorie-Archive: Hochwasser

Internationaler Weltbodentag am 5. Dezember

Fruchtbare Ackerböden sind die Grundlage für unser tägliches Brot und die Existenzgrundlage für landwirtschaftliche Betriebe. Doch leider geht unsere Gesellschaft rücksichtslos mit dieser unersetzlichen Ressource um. Böden werden zubetoniert und mit Schadstoffen vergiftet.

Bretten liegt im Kraichgau, der besonders fruchtbare Lößböden besitzt. Auch diese sind schädlichen Einflüssen ausgesetzt, wie zum Beispiel der flächenhaften Abschwemmung bei Starkregen.
Voraussetzung für diese Bodenschädigung sind die zum Teil steilen Hügel im Kraichgau, der Anbau von spät ein Blätterdach entwickelnden Feldfrüchten wie Mais und Rüben. Ohne schützende Blätter prallen die Regentropfen auf den unbedeckten Boden, reißen diesen auf, das abfließende Wasser spült die fruchtbare Erde ab und entwurzelt die noch kleinen Pflänzchen.

Der Bodenverlust bei einem Wolkenbruch kann mehr als 400 Tonnen Erde pro Hektar betragen. Durch den Klimawandel werden solche Ereignisse immer häufiger. Zwar versuchen die Landwirte mit schonender Bodenbearbeitung und dem Anbau von Zwischenfrüchten den Bodenabtrag zu verringern, trotzdem wird die Bodendecke von Jahr zu Jahr dünner. Bei Regenwetter sieht man an den braun gefärbten , Hochwasser führenden Bächen Salzach und Saalbach, wie der fruchtbare Boden unwiederbringlich ins Meer abtransportiert wird.
Zusätzlich werden unsere Ackerböden versiegelt. So sind allein auf der Gemarkung Bretten in den letzten Jahren mehr als 300 Hektar Ackerflächen für Wohn- und Gewerbeflächen und Straßenbau unter Beton und Asphalt verschwunden.

„Im Zuge der Fortschreibung des Regionalplanes sollen in den kommenden Jahren in den Gemeinden der Region Karlsruhe 20 000 Hektar landwirtschaft-licher Nutzflächen sogenannten Siedlungserweiterungsflächen zum Opfer fallen, davon allein 100 Hektar auf der Gemarkung Bretten“ , betont Hartmut Weinrebe vom BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein. Dies führt zum Verlust landwirtschaftlicher Erträge. Versiegelte Fläche werden sich bei jedem sonnigen Tag aufheizen und so den Klimawandel beschleunigen. Deshalb fordert der BUND seit Jahren keine Äcker und Wiesen mehr zu versiegeln.

Nach Angaben des Umweltbundesamtes gehen jährlich weltweit etwa 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren. Auf einem Viertel der globalen Bodenfläche haben der Humusgehalt und damit die Erntemengen drastisch abgenommen.
Dabei sind fruchtbare Böden die Voraussetzung für eine sichere und ausreichende Nahrungsmittel-versorgung. Deshalb wurde der 5. Dezember von der Internationalen Bodenkundliche Union (IUSS) zum Weltbodentag erklärt. Damit wird seit 2002 jährlich weltweit ein Zeichen für die Bedeutung der unersetzlichen natürlichen Ressource Boden gesetzt.

Links zu Hochwasser / Erosion Ruit:

17.09.2019  Überschwemmungen als Folgen des Klimawandels
16.06.2016 Überschwemmung in Bretten Ortsteil Ruit 2016
20.06.2015 Hochwasser Juni 2015

UmweltBundesAmt: Weltweit gehen jährlich 10 Millionen Hektar Ackerfläche verloren

Hochwasserrisiko und Regionalplanfortschreibung

Die aktuellen katastrophalen Unwetter-Ereignisse machen betroffen. Die Politik reagiert mit den üblichen Floskeln und Versprechungen. Nicht anders in Bretten, obwohl bereits diese Woche im Gemeinderat die Fortschreibung des Regionalplans 2003 beschlossen werden soll. Die Auswirkungen dieser Planungen haben weitere 100ha Versiegelungen und den Bau einer Südwest-Umgehung genannten, autobahnähnlichen Trasse direkt vor dem südwestlichen Siedlungsbereich Bretten’s zur Folge.
Das in Teilen Bretten’s bereits vorhandene Überschwemmungsrisiko würde dadurch noch zusätzlich verschärft. Jeder kann sich anhand der hier gezeigten Karte von seinem „persönlichen“ Hochwasserrisiko überzeugen. (Ladezeit der Karte beachten! Ein- und Aus-Zoomen in der Karte ist möglich)
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Gewässerschau 2019

Wasserqualität muss verbessert werden
Die diesjährige Gewässerschau, sie gehört zur Pflichtaufgabe jeder Gemeinde, fand kürzlich entlang von Weissach und Salzach statt. Beteiligt waren Bürgermeister Michael Nöltner, Stadtrat und Ortvorsteher von Ruit Aaron Treut, Bauamtsleiter Karl Velte und Monika Rausch-Förster vom Tiefbauamt sowie Sachkundige des Landratsamtes. Als Vertreter des Naturschutzes nahmen Gerhard Dittes und Matthias Menzel vom BUND Bretten teil.
Die Besichtigung ging entlang der Weissach vom Gelände des Angelsportvereins bis zur Withumanlage an der Georg-Wörner-Straße und dann der Salzach entlang durch das Ruiter Tal bis zur Gemarkungsgrenze bei der Kreiter Mühle.
Die Schwerpunkte lagen bei der Hochwasserproblematik, Müllablagerungen sowie der Durchgängigkeit der Gewässer für Fische. Aktuell wird die Erweiterung des Gewerbegebietes auf der Gemarkung Knittlingen durch Bodenversiegelung zu verstärktem Oberflächenabfluss nach Niederschlägen führen. Um die Hochwassergefahr für die Kernstadt und den Ortsteil
Ruit zu verringern , wurde vorgeschlagen, das Ruiter Tal als Wasserrückhaltefläche zu nutzen. Dies könnte mit geringem finanziellen Aufwand geschehen.
Da die Verdolung der Salzach im Siedlungsbereich von Ruit ein Hundertjähriges Hochwasser nicht aufnahmen kann, soll oberhalb der Kreiter Mühle eine Wasserrückhaltefläche angelegt werden. Das bestehende Wehr könnte stillgelegt und so die Durchgängigkeit für Fische ermöglicht werden. Auch das Wehr am Enzbrunnen soll entfernt werden, damit sich Fische wieder frei bewegen können.
Bei der Begehung wurden mehrfach Abflusshindernisse, wie quer über den Bach liegende Baumstämme und Eingriffe in den Uferbereich festgestellt. Außerdem konnten gleich mehrere Nutrias beobachtet werden.
Besonders kurios zeigte sich eine ausgewachsene Forelle, die einen Fisch erbeutete. Dieser war jedoch viel zu groß und musste wieder ausgespuckt werden. Gerhard Dittes vom BUND kritisierte die Wasserqualität. Es ist bisher nicht gelungen, den ursprünglichen Zustand unserer Bäche wieder herzustellen. Offensichtlich verhindert das schadstoffhaltige Sediment das Wachstum von Wasserpflanzen. Diesbezüglich hat das Landratsamt Untersuchungen eingeleitet.

Überschwemmungen als Folgen des Klimawandels

Innerhalb von nur 15 Stunden fielen in Spanien mehr als 600 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Mittelmeerküste ist von den schwersten Unwettern der letzten Jahrzehnte getroffen worden, sechs Personen verloren dabei ihr Leben.
Aber auch hier vor Ort hatten wir in den letzten Jahren mehrere Überschwemmungen: in der Kernstadt (Juni 2013, Juni 2015), im Ortsteil Ruit (2016).
Reagiert wird von Seiten der Stadtverwaltung mit Hochwasserschutzmaßnahmen, die wirklichen Ursachen, wie zum Beispiel der Flächenverbrauch, die Bodenversiegelung, werden nicht entscheidend reduziert.
Wohin dies führen kann zeigt ein Film aus dem Jahr 1994 über die „angebliche“ Bedrohung durch den Klimawandel: Crash 2030

Überschwemmung in Bretten Ortsteil Ruit 2016

  • Regentropfen schlägt einen Krater in den Boden eines Maisackers
Zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren ist der Brettener Ortsteil Ruit vom Hochwasser heimgesucht worden. Also höchste Zeit sich ernsthafte Gedanken über die Ursachen und mögliche wirkungsvolle Schutzmaßnahmen zu machen.

Ursachen:
Extreme Wetterereignisse wie Starkregen werden, bedingt durch die Klimaerwärmung, immer häufiger auftreten.
Unbedeckte Ackerflächen (Mais- und Rübenäcker) lassen die Niederschläge rasch Hang abwärts fließen. Dabei kommt es zur Bodenerosion. Der fruchtbare Boden wird fortgespült und die Pflänzchen entwurzelt.
Durch die fortgesetzte Flächenversiegelung – der Bau von Straßen und die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten – kann immer weniger Niederschlag versickern. Das abfließende Regenwasser lässt die Pegel der Bäche rasch ansteigen.

Folgen:
Der Verlust von Ackerboden führt zu abnehmenden Ernteerträgen!
Enorme Gebäude- Sachschäden auch deswegen weil die Bebauung in hochwassergefährdete Flächen zugelassen wurde. Geschädigte Unternehmen sehen sich in ihrer Existenz gefährdet.
Versicherungen werden für wiederkehrende Schäden nicht mehr aufkommen.

Maßnahmen: weiter lesen

Hochwasser Juni 2015

Die starken Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter, die am 6. Juni 2015 über Bretten fielen, verursachten auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen Schäden. Im Kraichgau fördern große Hanglängen und spät deckende Kulturpflanzen wie Mais und Rüben die Abtragung des Ackerbodens. Über Bäche und Flüsse wurde der fruchtbare Boden tonnenweise in die Nordsee transportiert.

  • Herausgespülter Schotter und tiefe Erosionsrinnen an einem erst kürzlich sanierten Feldweg.
  • Das Wasser füllte Senken,....
  • ... bildete kleine Seen...
  • .... und überflutete Wege.
  • Sturzbäche ergossen sich über Wiesen...
  • ...und hinterließen Berge von „Unrat“.
  • Die vom Hang abgeschwemmte Erde wurde unterhalb abgelagert.
  • Die Fluten rissen Getreide- und ...
  • ...Maispflanzen um.
  • Auf Maisäckern mit unbedecktem Boden...
  • ... wurde besonders viel fruchtbarer Ackerboden fortgeschwemmt.