Noch kann man sie auf Streuobstwiesen in der Umgebung von Bretten antreffen: Die Mai-Langhornbienen. Ihren Namen tragen diese Wildbienen zurecht, weil ihre Fühler oft länger als der Körper sind. Die Mai-Langhornbiene (Eucera nigrescens), die Wildbiene des Jahres 2021, ist in der freien Natur und mit bloßem Auge von anderen Langhornbienen kaum zu unterscheiden.
Die Flugzeit kann hier allerdings weiterhelfen. Während die Mai-Langhornbiene bereits im Mai fliegt, hat die Juni-Langhornbiene (Eucera longicornis) ihre Hauptflugzeit im Monat Juni.
Die Streuobstwiesen im Kraichgau, auf denen reichlich Zaunwicken oder andere Schmetterlings-blütler blühen, sind der bevorzugte Lebensraum dieser Bienen. Auch an Waldrändern und Hecken kann man sie antreffen.
An wenig bewachsenen Stellen graben die Weibchen Gänge in den Boden und legen dort Brutkammern an, die mit Nektar und Blütenstaub als Futter für die heranwachsenden Larven gefüllt werden. Nach dem Nestbau sterben die Weibchen. Die jungen Bienen schlüpfen erst im nächsten Frühjahr.
Der Bestand hat in einigen Bundesländern bereits ein bedrohlich geringes Ausmaß erreicht, obwohl alle Wildbienenarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz aus dem Jahr 2002 besonders geschützt sind. Immer noch verschwinden Tag für Tag ihre Lebensräume unter Beton und Asphalt und aktuelle Planungen verschärfen die Situation. Nur wenn bestehendes Grünland ausnahmslos erhalten bleibt und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt oberste Priorität eingeräumt wird, werden auch die Mai-Langhornbienen bei uns eine Überlebenschance haben. Darauf weist der BUND Bretten seit Jahren hin.
Gesetzeslage: Wildbienen sind besonders geschützt und dennoch bedroht