Inzwischen gehören sie zu den regelmäßigen Meldungen im Fernsehen und in den Zeitungen:
Berichte über Stürme , Dürren und Überflutungen. Wirbelstürme wüten über den Karibischen Inseln und den USA, Flüsse wie Elbe und Oder überfluten immer öfter weite Landstriche, und tief gelegene Länder wie Bangladesch ertrinken durch den ansteigenden Meeresspiegel. Gewaltige Sachschäden, Verlust von Existenzgrundlagen und unzähligen Menschenleben sind bei diesen Naturkatastrophen zu beklagen. Dies sind die Folgen des Klimawandels, von denen auch wir im Kraichgau betroffen sind.
Erinnern Sie sich an den Sturm Lothar an Weihnachten 1999 und an die Hochwässer in den Jahren 2013, 2015 und 2016 in Bretten? Zum Glück kamen Menschen nicht zu Schaden, aber die Sachschäden waren hoch. Unwetter hat es zwar schon immer gegeben, aber ihre Häufigkeit und Heftigkeit hat zugenommen. Woran kann das liegen?
Die Atmosphäre enthält neben Sauerstoff und Stickstoff Spuren von sogenannten Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan. Diese verhindern, dass die eingestrahlte Sonnenenergie nicht mehr vollständig ins Weltall zurückgeworfen wird . Dadurch steigt die globale Temperatur der Luft an. Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf und damit mehr Energie aufnehmen. Dies führt zu heftigeren Stürmen und heftigeren Niederschlägen.
Höhere Temperaturen führen zu einer Verschiebung der Klimazonen und beeinträchtigen regionale Wetterabläufe, Wetterextreme nehmen zu. Dürreperioden und Starkniederschläge machen der Landwirtschaft immer mehr zu schaffen, die Ernteerträge werden unsicher.
Zu dieser Entwicklung hat der Mensch sein „gerüttelt Maß“ beigetragen. Seit der industriellen Revolution werden Kohle, Erdöl und Ergas zur Energiegewinnung verbrannt. Dabei werden zwangsläufig gewaltige Mengen Kohlendioxid freigesetzt, der Treibhauseffekt wird verstärkt und die Temperaturen steigen.
Auch im Kraichgau hat sich dieser Klimawandel längst bemerkbar gemacht: Schwülheiße Tropennächte im Hochsommer und milde Winter sind häufiger, Frühblüher entfalten schon im Herbst ihre Blüten, und wärmeliebende Insekten, die es bislang im Kraichgau nicht gab, sind heimisch geworden. Im Weinbau halten neue Rebsorten Einzug. Kulturpflanzen, die mehr Trockenheit vertragen, werden künftig auf den Äckern angebaut.