In einer Aufzählung der Schmetterlinge des Großherzogtums Baden aus dem Jahre 1898 des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe heißt es, dass der Segelfalter „durch das Gebiet verbreitet und an der Bergstraße sogar häufig anzutreffen ist“. In Bretten wurde er zuletzt vor dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe des Freibades beobachtet.
So wie diesem eindrucksvollen Schmetterling ist es inzwischen vielen Insekten ergangen: Erst werden sie immer seltener, dann verschwinden sie ganz aus unserer Region. Ältere Autofahrer erinnern sich noch gut daran, dass noch vor wenigen Jahren die Windschutzscheibe ihres Autos bereits nach wenigen Kilometern Fahrt von aufgeprallten Insekten gesäubert werden musste. Heute hauchen nur noch wenige dieser Tiere ihr Leben an der Windschutzscheibe oder am Kühlergrill aus.
Gleich mehrere Ursachen sind für den Rückgang unserer Insektenfauna verantwortlich:
Da ist zum einen die Flächenversiegelung, bei der die Lebensräume der Insekten tagtäglich Wohngebieten, Gewerbeflächen und Straßen zum Opfer fallen. Zum andern vernichtet die moderne Landwirtschaft mit ihren maschinengerechten, großflächigen Monokulturen und dem Einsatz von Dünger und giftigen Pestiziden unzählige Insektenarten auf unserer Feldflur.
„Mancherorts hat die Menge an Insekten sogar um bis zu 80% abgenommen. Dadurch wird insektenfressenden Vögeln die Nahrung entzogen und die Bestäubung unserer Kulturpflanzen, beispielsweise durch die Wildbienen, verringert“, weiß Hans-Georg Leonhardt vom BUND Bretten.Rebhuhnküken benötigen in ihren ersten Lebenswochen eiweißreiche Nahrung, wie kleine Insekten und Spinnen, später dann „Unkrautsamen“. An beiden herrscht auf unseren Feldern inzwischen großer Mangel. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn es draußen fast keine Rebhühner mehr zu sehen gibt.