„Das Thier sieht wie eine grüne Heuschrecke aus, trägt aber den Kopf, mit den ungeheuern großen Augen und die Brust aufrecht, und hat an den Vorderfüßen, die es meistens, als wenn es betete, zusammengefaltet, scharfe, wie Sägezähne hervorstehende Haken.“So wurde die Gottesanbeterin einem Lehrbuch der Naturgeschichte aus dem Jahr 1834 treffend beschrieben.
Der kleine, sehr bewegliche, dreieckige Kopf hat wirklich große Augen und die dornigen Vorderbeine sind zu taschenmesserartigen Fangorganen ausgebildet. Sie lauert unbeweglich auf Beute, um dann blitzschnell zuzupacken. Sofort wird dann der Fang aufgefressen.
Die kaum flugfähige Gottesanbeterin, die über sieben Zentimeter lang werden kann, ist die einzige heimische Fangschreckenart. Die Farbe von Körper und Flügeln variiert von grasgrün über gelblich bis braun. Das Insekt ist deshalb von der umgebenden Vegetation kaum zu unterscheiden.
Es war ein Glücksfall, dass Mitarbeiter des BUND Bretten im August 2015 gleich drei Paare im südlichen Kraichgau entdeckten. Der Fund eines Eipaketes bestätigte dann die erfolgreiche Fortpflanzung.
Die Gottesanbeterin ist in den Mittelmeerländern weit verbreitet.
In Süddeutschland bewohnte sie bisher nur die wärmebegünstigte Region um den Kaiserstuhl.Von dort hat sie sich durch den Klimawandel im Kraichgau und sogar in Südhessen ausgebreitet. Um auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen wurde die Gottesanbeterin von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum Insekt des Jahres 2017 gewählt.
Wer im kommenden Sommer dieses Insekt oder ein Eipaket der Gottesanbeterin, entdeckt, wird gebeten, dies dem BUND Bretten mitzuteilen.