Sie bewegen sich bevorzugt bei Dunkelheit und warmem Frühlingsregen. Den Winter haben sie eingegraben in frostsicherer Tiefe verbracht. Jetzt suchen sie ihre Laichgewässer auf, um sich dort fortzupflanzen. Auch auf der Brettener Gemarkung sind Kröten, Frösche und Molche auf Wanderschaft. Dabei müssen sie immer wieder Straßen überqueren.
„Gegen den zunehmenden Verkehr haben die Amphibien keine Chance“, sagt Gertraud Steinbach vom BUND Bretten. Seit zehn Jahren betreut sie mit ihren Helfern die Wanderstrecke zwischen Bauerbach und Büchig. Hier wird in jedem Frühjahr mit Unterstützung der Straßenmeisterei Bretten ein Amphibienschutzzaun entlang der Straße aufgebaut. Der Zaun soll verhindern, dass die Tiere beim Überqueren der Straße überfahren werden.
Nachgewiesen braucht z. B. eine Erdkröte bis zu 20 Minuten bis sie auf der anderen Straßenseite ist. Mindestens zwei Monate lang, und oft bei nasskaltem Wetter, muss der Zaun kontrolliert und die eingesammelten Amphibien zum Laichgewässer gebracht werden. Von den 18 in Baden-Württemberg nachgewiesenen Amphibienarten, stehen 12 (63,2 %) Arten auf der Roten Liste. „Für die langfristige Sicherung sind dauerhafte Leiteinrichtungen entlang der Straßen, Vernetzungsstrukturen in der Feldflur und der Erhalt ihrer Fortpflanzungs- und Lebensstätten unbedingt erforderlich, das gilt auch für die Wanderstrecke in Bauerbach“, betont Steinbach.
Früher kamen in einer Nacht oft Hunderte von Lurchen beim Überqueren von Straßen unter die Räder, wie zum Beispiel an der Straße nach Sprantal oder bei der Gölshäuser Grillhütte. Deshalb hat die BUND-Ortsgruppe Bretten viele Jahre lang an diesen Gefahrenstellen Amphibienzäune aufgebaut und damit Tausende von Lurchen gerettet. Inzwischen wurden die mobilen Zäune fast alle durch dauerhafte Amphibienschutzeinrichtungen, bei denen die Tiere gefahrlos die Straße unterqueren können, ersetzt. Dadurch konnten die Bestände von Molchen und Erdkröten auf den entsprechenden Wanderstrecken gesichert werden.