Leserbrief zum Artikel BNN vom 23.05., „Liberale begrüßen Nabu-Pläne“

email_writevon Barbara u. Manfred Hiller
Die Absicht des Nabu und seines Brettener Vorkämpfers Gerhard Fritz, ein Naturschutzzentrum einzurichten und ein „grünes Klassenzimmer“ zu schaffen, ist durchaus zu begrüßen.
Es ist aber nicht akzeptabel, dass zu diesem Zweck ein vorhandenes und in mehr als 50 Jahren gewachsenes Biotop zerstört wird, das sich unter die „verborgenen Schätze“ der Region einreihen lässt. Dieser höchst beeindruckende Rhododendron-Garten ist das Werk des weit über Bretten hinaus bekannten Züchters Walter Nagel, der leider schon vor 10 Jahren verstarb. Seine Pflanzung sollte keinesfalls mit fragwürdigen Argumenten in die Schublade „ökologisch wertlos“ gesteckt und schlechtgeredet werden.
Es geht hier um ein Kulturgut von unschätzbarem Wert und besonderer Schönheit. Wir wenden uns dagegen, es in Konkurrenz zu einem Naturprojekt zu sehen, das sich auch anderer Stelle verwirklichen lässt.
Auch wenn der Nabu das Gelände gekauft hat, sollte er sich daher anderen Lösungen nicht verschließen. Der Vorgang ist von hohem Allgemeininteresse. Nach den jetzigen Äußerungen der Liberalen ist er ein Politikum. Es wäre wohl die für alle und auch für den Nabu beste Lösung, wenn die Stadt das Gelände übernehmen würde und für die Pflege und weitere Erhaltung Sponsoren gewonnen werden.

Gerhard Fritz ist zu danken für die Beseitigung der als Windschutz angelegten hässlichen Thujahecke. Dadurch wurde der Blick auf die Blütenpracht erst wirklich möglich. Viele Besucher haben sich in den letzten Tagen von der Einmaligkeit dieser naturparkähnlichen Anlage ein Bild gemacht. Was deren Wert angeht, so kann man sich im Internet von der Bedeutung Walter Nagels als Züchter und Naturschützer überzeugen. Denn so wie sich unter den Rhododendren im Gewann Jeremias auch besonders wertvolle Exemplare befinden, ist der gesamte Park auch als Genpool erhaltenswert.
Es sei auch daran erinnert, dass Walter Nagel im Gewann „Im Weislaub“ auf einem städtischen Grundstück für die genetische Erhaltung von uralten Pflaumensorten bzw. von deren Vorläufern gesorgt hat, gesammelt in Deutschland und in vielen anderen Regionen.

eine Antwort zu Leserbrief zum Artikel BNN vom 23.05., „Liberale begrüßen Nabu-Pläne“

  1. Aus dem Internet: Die Deutsche Rhododendron-Gesellschaft empfiehlt den Besuch in folgenden Parks und Gärten:
    Baumschule Nagel
    Die Baumschule Nagel wurde 1960 von Walter Nagel und seiner Frau in Bretten, im Kraichgau, gegründet. 1999 übernahm Andreas Nagel den Betrieb seiner Eltern.
    Schon früh wurde bei Walter Nagel die Leidenschaft zur Rhododendron-Zucht geweckt. Das Ziel seiner Kreuzungen beruhte auf Winterhärte und Hitzebeständigkeit. Gute Kontakte zu norddeutschen Kollegen machten es Walter Nagel leichter, eine entsprechende Sorten-Vielfalt anbieten zu können. Es entstanden Hybriden wie ‚Zitronenfalter‘, ‚Rumpelstilzchen‘, ‚Badnerland‘, ‚Anne Frank‘ und viele mehr. Durch eine Veröffentlichung in Walter Schmalscheidts Buch „Rhododendron,- und Azaleen Züchtung in Deutschland“ gelangte Walter Nagel zu seinem heutigen Bekanntheitsgrad.
    Heute liegt der Schwerpunkt des Betriebs auf der Jungpflanzen-Anzucht und dem Verkauf von Rhododendron, sowie der Weiterführung der Züchtungen von Walter Nagel durch seinen Sohn.

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