von Gerhard Dittes
Auch auf der Brettener Gemarkung sind in den vergangenen regnerischen Nächten und bei frühlingshaften Temperaturen Kröten und Frösche aus ihrer Winterstarre erwacht. Im frostsicheren tiefen Boden haben sie die eisigen Temperaturen des letzten Winters gut überstanden. Im Schutz der Nacht wandern sie jetzt von ihrem Winterquartier zum Laichgewässer, um sich dort fortzupflanzen. Beim Überqueren von Straßen kamen früher in einer Nacht oft Hunderte von Lurchen unter die Räder, wie zum Beispiel an der Straße nach Sprantal oder bei der Gölshäuser Grillhütte.
Deshalb hat die BUND-Ortsgruppe Bretten viele Jahre lang an diesen Gefahrenstellen Amphibienzäune aufgebaut und damit Tausende von Lurchen gerettet. Inzwischen wurden die mobilen Zäune fast alle durch dauerhafte Amphibienschutzeinrichtungen, bei denen die Tiere gefahrlos die Straße unterqueren können, ersetzt. Dadurch konnten die Bestände von Molchen und Erdkröten auf unserer Gemarkung gesichert werden.
Von besonderer regionaler Bedeutung ist das Springfroschvorkommen im Brettener Rüdtwald . Hier gab es im Jahre 2007 noch eine Population von 710 Tieren. Durch den Verlust von 22 ha Lebensraum (siehe Satellitenbild) und der dadurch unterbrochenen Wander-beziehungen zu den ursprünglichen Laichgewässern ging der Bestand rapide zurück. Im letzten Jahr konnten an einem Fangzaun nur noch 41 Exemplare des nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Frosches gezählt werden.
Springfrösche können mit ihren kräftigen Hinterbeinen zwei Meter weit und 75 cm hoch springen (Name !). Sie sind die ersten, die im zeitigen Frühjahr aus der Winterstarre erwachen und sich auf den Weg zum Laichgewässer machen.
Sorgen bereitet den Lurchschützern der Einsatz von Pestiziden. Eine aktuelle, im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführte Studie zeigte, dass selbst bei fachgerechtem Einsatz von Spritzmitteln bis zu 100 Prozent der Lurche umkommen. Da ihre dünne Haut für Pestizide durchlässig ist, sind diese Tiere besonders anfällig. Nicht nur im Raum Bretten, sondern weltweit zählen die Amphibien zu den am stärksten gefährdeten Wirbeltieren.